Steinmauern Immigrants

 

                                    

Emigrants from Steinmauern

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Steinmauerns Auslandsdeutsche im Jahre 1939

(nach einer Zusammenstellung der Gemeinde für den VDA (Verein der Auslandsdeutschen), Stuttgart

 

Baumer, Andreas, Amriswil, Kanton Thurgau Schweiz

Baumer, Tobias, 3642 1/2 Anrora Ave., Seattle, Washington, USA

Becker, Nikol., 1245 N Newkirck St, Philadelphia, USA

Bleich, Franziska, Mrs. (Karl), 167 West 85 St, New York City, USA

Bollweber Hermann, Beandesert, Queensland, Australien

Brunner, Robert,  Family, Villa Balester San Luis 273, Buenos-Aires, Argentinien

Bultmann, , Rydal, Pa Bo 4, 70 USA  

Dickely, Karl  Eheleute, Kinzheim, bei Schlettstadt Elsaß/France

Dodel, Bertha, Mrs. 347 East 24 St, New York, USA

Fettig, E.J., 36 Atherton Ro bary, Boston USA

Fettig Emil, Schreiner, Luxemburg-Clausen, Monte-le-Tuor-Jakob 167

Fettig, Herm., 19, Hilleroft Road, Jam Clair, Boston Mass., USA

Fettig, Karl, Pretty Prairie, Reno, Kansas, USA  

Götz, Alfred, 203 Hillside Ave, Hardford, Connecticut USA

Götz; Antony, 712-16 St, Waterolit, New Jersey, USA  

Götz Gustav, 901-24 Th Ave., North Seattl,e Washington USA  

Götz Hermann, Sao Paulo, Villa Deodoro Rao A 49, Brasil

Haas, J., Calle Bolivar 858, Dept. I. Buenos-Aires Argentinien

Jäckel, Friedrich, Frau, Betschdorf, Elsaß, France

Jung, Bertha, Breitungerstraße 30, Zürich 2, Schweiz  

Karl, Gustav, 1903, S 4 th St., Retmis Peting, USA

Kölmel Gustav, Sao Paulo, Brasilien  

Kölmel, Gustav, Manna S. P. R. Linher Inglin, Brasilien 

Kölmel, Hermann, 2, Ingalls Ave Troy - USA

Kohler, Gottlob, Frau, Zopfingen 1404, Schweiz

Kohler, Richard, R. F. D. 3, Joungstown Ohio USA

Leebardt, Ida, 171 West Colfax Rossele Park, New-Jersey, USA

Lorenz, Josef, Zehnacker Nr. 9, Post Wasselonne Bas Rhin

Melzer, Emma, Miss, 319 E 91 St., New York City USA

Nold, Franziska, Fräulein, Enschedescherstrasse 34, Hengelo (o), Holland

Oberle, Lorenz, Skinner St 68, Little Falls, New York, USA

Schnepf, Albert,  Family, 10, 428 SO Enkson Ave, Chicago Illinois,USA

Schwarz, August, Lao Ludgew Tubarro Via Laguna St. Catharina, Brasil

Strobel, Luise, Madame, Niederrödern Bas Rhin, Elsaß, France  

Treu Anna, Fräulein, Zürich Schweiz Schaustraße 3

Unser, Franz  Eheleute, 1269 Broadway, Alberny N-York, USA

Völlinger Anna, 1739 N Dover St, Philadelphia, USA

 

 

Steinmauerner, die in der Heimat Amerikaner waren

Dieses Husarenstückchen des Amtsschimmels geschah gleich zweimal zu unsicheren und höchst spionageverdächtigen Kriegszeiten. Einmal 1915, als ein gewisser Privatmann Johann Baptist Trey um die Ausstellung eines Jagdpasses eine Eingabe machte. Zum anderen wurde ihm am 24. Februar 1915 vom Großherzoglich badischen Bezirksamt in Rastatt die Mitteilung ins Haus geschickt, >Trey darf als Ausländer die Fischerei während der Dauer des Kriegszustandes nicht ausüben<. Kopfschüttelnd registrierte der 1888 nach Boston/USA gewanderte die Anordnungen. Sie sollten aber noch dicker kommen:

.... 24. 2. 1915: Dem Johann Baptist Trey ist zu eröffnen, daß er nach den neuerlichen Feststellungen amerikanischer Staatsbürger ist, somit Ausländer, und als solcher nach der Verordnung des kommandierenden Generals des stellvertretenden XIV. Armeekorps die Jagd während der Dauer des Kriegszustandes ohne seine ausdrückliche Genehmigung nicht ausüben darf...

.... am 4. Mai 1915: Der amerikanische Staatsbürger Johann Baptist Trey hat seit dem Jahre 1900 den Bürgergenuß in Steinmauern, obgleich er durch Erwerbung des amerikanischen Staatsbürgerrechts und über zehnjährigen Aufenthalt im Ausland (1888 - 1900) seine Staatsangehörigkeit und dadurch auch sein Gemeindebürgerrecht verloren hat... es wird deshalb angeordnet....

 

Sowohl äußere wie innere Anlässe gaben oft Grund  zu verheerender Armut und bitterer Not.

- 1736 große Überschwemmung von Murg und Rhein, Steinmauern meldet 'Land unter'

- 1740 Hungersnot droht nach langem Winter und nassem Frühjahr, so daß die Saat nicht eingebracht werden kann

- 1742 auf den Feldern verdorrt wegen Trockenheit, was zur Ernte reifen soll

- 1744 Rheinüberschwemmung, fruchtbares Land wird weggerissen

- 1747 Rheinhochwasser

- 1763 der Rhein ist bei Ottersdorf eingebrochen

- 1769/70/71 - drei Jahre fast nur Regen, Mißernte, Hungersnot, im Land werden die höchsten Auswanderungsziffern nach Ungarn und Amerika registriert, ab 1771 sind Batschka und Banat für Einwanderer gesperrt.

- 1785 strengster Winter seit Menschengedenken, Mißernte, Futtermangel...

Bei solchen katastrophalen Verhältnissen lassen sich die Ursachen der Auswanderungen leicht ergründen.

 

Die Kosten einer Überfahrt nach der 'Neuen Welt' beliefen sich 1854 auf folgende Ausgaben:

- für Bahntransport und Schiffspassage bis New York 56 1/2 Gulden

- für Verpflegung bis zur Einschiffung im Hafen 11 Gulden

- für Proviant auf See 26 Gulden

- für Schiffsrequisiten wie Schwimmwesten u. a. 7 Gulden

- zur Neuanschaffung von Kleidungsstücken 20 Gulden

- für freies Handgeld, das bei der Landung vorzuweisen ist 30 Gulden.

Ergibt die Summe von 150 1/2 Gulden, umgerechnet auf Markkurs nach 1873 waren dies 237,35 Mark. Keine in große Armut stürzende Ausgabe! Doch wo nichts zu holen war, vermochte auch der ärmste Teufel diesen Betrag nicht aufzubringen. Deshalb mußte eben durch die Gemeinde eine Möglichkeit zur Bestreitung der Kosten gefunden werden. 1854 waren es allein 32 Familien mit etwa 120 Köpfen, die Unterstützung benötigten. Es wurde mit behördlicher Genehmigung ein außerordentlicher Holzhieb von 30 Stämmen Holländer-Eichen vorgenommen. Der Erlös von 5000 Gulden konnte die Auslagen der Überfahrt bestreiten.

Mittlerweile hatte die Flößerei an wirtschaftlicher Kraft und Bedeutung verloren. Es setzte die dritte, in ihren Ausmaßen aber bescheidenere Auswanderung ein. Die Richtung war 'Galizie', wo arbeitslose Floßknechte angeheuert wurden.

Als im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts die Industrie in den Nachbarstädten, vor allem in Rastatt und Karlsruhe, Eingang und Aufschwung gefunden hatte, verbesserte sich der Lebensstandard der ärmlichen Landbevölkerung. Die jungen Bauernburschen fanden in den Werkstätten Arbeit und Verdienst. Damit ebbten die Wellen der Auswanderung merklich ab. Nur noch wer von Geschwistern oder Kindern eine Einladung erhielt, folgte dem Ruf in die Ferne. Rückwanderungen fanden nur selten statt. Nach dem Zweiten Weltkrieg allerdings kehrten bei der Repatriierung Ostdeutscher und dem Zuzug von Heimatvertriebenen Nachkommen ehemaliger Auswanderer wieder hierher zurück. In dem Land ihrer Väter wurden sie - wie auch die anderen Heimatvertriebenen - mittlerweile so eingebürgert und aufgenommen, als ob sie und deren Angehörige schon immer in Steinmauern ansässig gewesen wären. Ein fast gleicher Vollzug der Einbürgerung, wie es einst die Auswanderer betraf, als auch sie in ihrer 'Neuen Heimat' sich zusammenfinden mußten zu einer großen Gemeinde.

Nicht vergessen werden soll in diesem Zusammenhang auch die sogenannte Binnenwanderung, Verheiratungen von Bauernburschen und -töchtern über Steinmauern hinaus in die Nachbargemeinden.

 

Quelle/Source: Heimatbuch Steinmauern, Heinz Bischof
published here with permission of Heinz Bischof

 

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