Unsere Deutsche Wurzeln - Our German Roots
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REISE VON CRIMMITSCHAU NACH KANADA

von 29.1.53 bis 27.4.53.

Vorbereitungen
Von Ostdeutschland nach Westdeutschland
Die Überseefahrt
Kanada
Aufklärende Bemerkungen


Meinen l. Schwager und l. Schwester! Da uns Gerhard gern rüber haben will haben wir uns nach vielen für und gegen nun doch endlich zu dem Entschluß durchgerungen seinem Wünsche zu entsprechen; denn eine Heimat hatten wir doch nicht mehr. Also hatten wir uns entschlossen baldigst nach Zehlendorf zu fahren um Nachweis zu erfahren.

Vorbereitungen

Wir fuhren von C. am Donnerstag d. 29.1. abends um ¼12 Uhr weg und da wir reichlich Gepäck mithatten um einige Tagen bei Schwager Richard [HAUNSCHILD] zu bleiben wurden wir gleich hinter Leipzig scharf kontrolliert und fanden von uns die Geburtsscheine und wurden in Berlin, Potsdamer Platz zur Polizeistation mitgenommen. Nachdem der so um 14 Uhr dann zuständige höhere Polizeimann alles durchgesehen, geprüft und telephoniert hatte nach C. [Crimmitschau], wurden wir unter Rückgabe sämtlichen Gepäcks entlassen nachdem sie sich entschuldigt hatten, und mit Rückgabe unsere Fahrkarten konnten wir nun unsere Weiterfahrt zu Richard nach Potsdam fortsetzen und kamen also abends um ½7 Uhr bei Richard an. So hat also Liesbet ihren 60. Geburtstag gemeinsam mit mir auf der Polizeistation zugebracht, was uns unvergeßlich bleiben wird.

Sonnabend d. 31.1 nach Frohnau gefahren. Gepäck bei Frau Scholz abgegeben, und mit Frau SCHOLZ zur Anmeldung auf die Polizei gegangen und verschiedenen Formalitäten erledigt; dann zurück nach Potsdam und dort übernachtet, Richard und ich am Sonntag früh in der Kirche. Liesbet die Pute von Euch gebraten und für Sonntag mittag zurechtgemacht. Nachmittag kam Frau TUCHSCHERER, Bekannte oder Freundin von Richard auf Besuch welche uns gut gefallen hat. Wir Sonntag zu Montag wieder bei Richard übernacht geblieben. Am Montag nach Zehlendorf gefahren, dann nach der Berlinerstr. und wieder nach Wilmersdorf zur Röntgenaufnahme, dann Dienstag wieder zur Berlinerstr. und wir hatten Glück da der kanadische Konsul einige Tage von Karlsruhe da war und wir vom kanadischen Arzt gleich mituntersucht wurden und die Lunge und sonstiger Gesundheitszustand für gut befunden wurde. Die Nacht von Dientag zu Mittwoch schliefen wir auf unsere Stühlen auf dem Bahnhof Friedrichstr. da wir gleich früh noch mals nach Zehlendorf zurück mußten um alles nochmals zu bescheinigen.

In der Nacht von Mittwoch zu Donnerstag, also am 4.2. morgens um 1 Uhr kamen wir wieder nach Crimmitschau zurück. Ich gleich wieder in Arbeit gegangen da ich meinen Urlaub schon um 1 Tag überschritten hatte. Wir fuhren wieder zurück nach C. weil die Erledigung aller vorliegenden Sachen von uns 4 Wochen in Anspruch nahm. Nach 14 tägiger Arbeit in der Fabrik setzte plötzlich die Arbeit wegen Kohlenmangel aus und wir mußten einige Tage im Hofe Aufräumungsarbeiten machen, dabei hatte ich mich sehr stark erkältet und mußte den Arzt zu Rate ziehen und das Bett hüten. Das Packet packen und den Verkauf sämtlicher Sachen mußte ich Liesbet allein überlassen und vom Bett aus zusehen.

Nun war es so weit daß Liesbet alle Pakete(1) fort hatte (und) ich mich am 27.2. mittags beim Arzt gesund schreiben lassen konnte. Liesbet holte abends noch Lohn und Entlassung aus der Fabrik und wir konnten am 28.2. früh ½5Uhr mit dem Eilzuge nach Berlin wegfahren und trafen mit 2 Stunden Verspätung in B. an. Um 3 Uhr nachmittags kamen wir wieder bei Fam. Scholz in Frohnau an. Fam. Scholz dachten schon die Polizei hätte uns geschnappt und wir wären beim Holz hacken oder Kartoffel schälen auf der Polizeistation gelandet. Da wir diesmal nur ganz wenig Gepäck bei uns hatten kamen wir mit nur kleiner Kontrolle noch ganz gut wieder rüber. Hier erwarteten uns Fam. Scholz seit einigen Tagen da schon amtliche Sachen für uns angekommen waren.

Am Sonntag d 1.3. wir Euch ein Telegramm gesandt da wir annahmen daß nun alles recht schnell zu erledigen sei, was nun aber leider nicht der Fall war. Am Montag d. 2.3. waren wir uns den gemeinsamen Reisepaß holen auf der Ellzholzstr. 32. Am Dienstag mit diesem Reisepaß nach Zehlendorf zum Büro. Hier wurde der Reisepaß uns abgenommen und nach Karlsruhe zur Eintragung des Visums hingeschickt. Ich habe Euch am Montag geschrieben. Wir haben bis heut zum 13.3. noch keine Nachricht von Euch und müssen annehmen daß Ihr durch unsere Sache Euch gefährdet fühlt oder gar schon sind und wir wollen nicht schreiben bis irgend ein Zeichen von Euch uns erreicht, denn ich kann mir sonst nicht denken was der Grund Eures Schweigens sein kann. Unser doch sehr gutes gegenseitiges Einvernehmen kann doch schließlich nicht durch unseren Entschluß zu Gerhard zu kommen zerstört werden sein. Hoffen ja noch immer daß uns recht bald ein Brief von Euch ins Haus gebracht wird und sich alles baldigst klärt. Der Brief an Euch kam uns zurück mit dem Vermerk Empfänger unbekannt verzogen Sch 6/3". Nun wissen wir gar nicht was eigentlich vorgekommen ist(2).

Da Ihr nun auch Telegramm nicht geantwortet und der Brief mit dem Vermerk Empfänger unbekannt verzogen zurückgekommen war so nahmen wir an daß Ihr auch geflüchtet sind nach West-Berlin und wir fuhren beide nach Witzleben ins Aufnahmelager für Flüchtlinge und haben dort auf Zimmer 308 die Kartei durchsehen lassen; aber wir haben Euch leider nicht finden können. Wir hatten am 13.3. viel an Euch gedacht. Wie und wo magst du l. Schwager dein Geburtstag verlebt haben?

Von Ostdeutschland nach Westdeutschland
Elisabeth und Georg Wiehle in Berlin, 1953
25. März 1953 - Am Tage der Abfahrt im Garten b. Schöltzel, Frohnau

Am 16.3. erhielten wir von Karlsruhe den vorläufigen Reisepaß mit dem eingetragenen Visum zurück. Am 17.3. fuhren wir zum Polizeipräsidium nach Tempelhof, dort wurde uns der gemeinsame vorläufige Reisepaß abgenommen und wir wurden zum 21.3. nach Zimmer 409 bestellt daselbst Fingerabdruck, dann zum Flughafen. Interzonenpaß und auch anschließend Interzonenpaß erhalten und auf Wartliste vorgemerkt für Strecke BE 80 am 25.3. 17°° Uhr, dieses ist die Flugstrecke vom Flughafen Tempelhof nach Hannover. Am 24.3 haben wir nun die endgültige Zusage erhalten für Mittwoch den 25.3. 17 Uhr zum Abflug nach Hannover. Wir haben hier bei Fam. Scholz 3½ Wochen gute Aufnahme gefunden und sie haben uns alle drei(3) freundlichst mit Rat und Tat unterstützt. Karl Heinz Scholz hat uns freundlicherweise mit unserm Gepäck auf den Flugplatz nach Tempelhof mit seinem Wagen gefahren. Frau Scholz und Karl Heinz haben gewartet bis alle Formalitäten erledigt waren und uns einsteigen und starten sahen.

Flugscheine - Berlin / HannoverPünktlich 17 Uhr rollten wir ab, mit einer Besatzung von zirka 35 Erwachsenen und 5 Kindern bei sonnigen windstillen Wetter. Wir wurden zum starten angeschnallt. Konnten uns aber nachdem wir uns einige Zeit vom Boden abgesetzt hatten wieder abschnallen. Die Stewardess versorgte uns dann mit Bonbons, dann Zeitung, guten Bohnenkaffee und prima Teegebäck, dann wurde die Bordnachricht durchgegeben: "Wir befinden uns in 800m Höhe bei Braunschweig und werden voraussichtlich in 15 Minuten in Hannover landen". Die Stewardess war uns kurz vor der Landung wieder behilflich beim anschnallen, aber das Aufsetzen des Flugzeuges geschah ganz sanft. Die Landung erfolgte ungefähr 18:10 in Langenhagen, 14km von Hannover und fuhren mit dem Autobus nach Hannover.

Wir hatten Ilse(4) benachrichtigt von Berlin aus über unsern Ankunft in Hannover und wir trafen uns bei ihrer verheirateten Schwester in Langenhagen wo wir kürzlich aufgenommen wurden und auch da übernachteten. Am Donnerstag den 26.3. nachmittag fuhren wir mit der elektrischen (Eisenbahn) nach Hannover zu Albrecht und Ursel welche uns auch herzlich aufgenommen haben. Wir hatten Ilse gebeten Freitag Nachmittag zu Albrecht und Ursel zu kommen damit sie sich gegenseitig kennen lernten und wir haben dort einen sehr gemütlichen Abend und Abschied gehabt. Sonnabend d. 28.3. nachmittag trafen wir uns nochmal mit Ilse auf dem Bahnhof, auch Albrecht kam, und um uns nochmal zu sehen und haben uns liebevoll mit Apfelsinen, Citronlimonade und Illustrierten versorgt um uns den Abschied leicht zu machen.

Sonnabend abend trafen wir in Lüneburg ein wo wir von Bruder und Schwager Georg [Haunschild] am Bahnhof empfangen wurden und zu Gisela und Rudi [SCHMIDEK] geleitet wurden wo wir auch herzlich aufgenommen wurden. Gisela telephonierte gleich nach Melbeck und kamen Sonntag mittag Alfred und Milchen nach Lüneburg und gab es ein herzlichen Wiedersehen. Wir blieben bis Montag und fuhren um 16,50 mit dem Autobus nach Bardowick zu Schwager Georg wo wir ebenfalls herzlich aufgenommen wurden. Hier wütete ein heftiger Sturm und fegte bei dem sehr trockenen Wetter den leichten Heidesand über die Felder und Straßen daß man dauernd in einer Sandwolke ging. Dienstag hier auch noch so windig. Am Mittwoch d. 1.4. waren wir mitsamen auf dem Friedhof und hat Liesbet das Grab von Schwägerin Martha (geb. MOESE) mit Stiefmuttern bepflanzt; nachdem gingen wir den Dom besichtigen und Dorf. Alles Gemüsewirtschaften. Am 2. 4 . nachmittag fuhren wir über Lüneburg nach Melbeck zu Alfred und Milchen, wo wir auch herzlich aufgenommen wurden. Am 3.4. also am Karfreitag gingen wir mit Alfred [Haunschild] und Milchen zum Abendmal. Am 4.4. abends 1 Stunde auf Besuch bei Nitschkes aus Teichvorwerk stammend, Schwiegersohn Sidka aus Podiebrad stammend. Am Sonntag d. 5.4. Alfred mich bei seinem Chef Herrn FUHROP vorgestellt und darauf Vieh und Stalle besichtigt. Am Nachmittag kamen Rudi und Gisela mit ihrem Jungen zu Besuch und haben mitsamen, auch Schwäger Georg war die Feiertage da, frohe Stunden verlebt. Am 2. Feiertag Dorf besichtigt. Am Dienstag früh regnete es als wir mit dem Bus nach Lüneburg zur Bahn fuhren.

ImpfscheinNachmittag kamen wir in Hude an, wo wir von Onkel und Tante KÄLLNER freundlichst erwartet wurden. Mittwoch den 8.4. bin ich allein nach Brake gefahren und mit Herrn und Frl. Tochter POTTHAST beraten wegen dem Verpacken von den zirka 36 Paketen, die da bei Paul und Ruth aufbewahrt waren und kamen wir nach vielen telephonieren und beraten zu der Ansicht daß es doch das Beste ist eine größere Kiste machen zu lassen, und diese bei dem nächsten Tischlermeister machen zu lassen, und die bei dem nächsten Tischlermeister dann sofort bestellt. Ich wurde von Herrn und Frl. Potthast freundlichst aufgenommen und mit Rat und Tat bestens unterstützt. Nachmittag fuhr ich wieder nach Hude zurück. Donnerstag d. 9.4. Liesbet und ich uns hier gegen Pocken impfen lassen und vom Arzt bescheinigen lassen.

Am 16.4. fuhren wir beide nach Brake. Die bestellte Kiste stand schon in der Werkstatt bei Herrn Potthast. Wir packten die Pakete alle auf und trugen alles in einer Liste ein. Der bestellte Zollbeamte erschien gegen Mittag und wir konnten nun die Kiste packen. Der Zollbeamte sah von weitem dem Packen interestlos zu und wir konnten gegen 5 Uhr nachmittag die gepackte Kiste zunageln und wurde vom dem Zollbeamten plombiert und auch gleich von dem Spediteur zur Bahn gebracht und wurde sofort nach Bezahlung der Fracht als Eilgut eingeladen und ans Bremer Überseeheim gesandt.

Liesbet und ich abends auf Besuch bei WIEHLES (früher Grünhartau) in Brake. Am 12 Uhr wieder zu Källners nach Hude zurückgefahren. Sonntag früh Liesbet, ich und Oskar in der Kirche. Nachmittag kam Herta [KLOSE] und Kurt [Klose] uns besuchen und wir haben gemütliche Stunden miteinander verlebt. Am 13.4. nachmittag 3 Uhr begleiteten uns Fam. Källner zur Bahn und fuhren ½4 Uhr von Hude weg.

Die Überseefahrt
Frieda Klose, Elisabeth und Georg Wiehle, Herta Klose -- Schiff Columbia im Hintergrund
Vor der Abfahrt nach Kanada - 
Before the journey to Canada

Um 5 Uhr kamen wir im Überseeheim an. Schiffskarten, Essenkarten und Zimmerkarten empfangen. Am Abend kam Dora Spritulle mit ihrem Mann uns besuchen. Am 14.4. morgens fuhren wir in Doras Wohnung und trafen dort meine Cousinen Ida und Selma. Nachmittag kam Ida und Gerda Källner uns nochmal besuchen. Abends 9-10 hielt ein ev. Pastor Abschiedsandacht für die nach Kanada fahrenden Auswanderer. Am 15.4. morgens ½10 Uhr ging unser Sonderzug nach Bremerhaven. Am Columbuspier erwarteten uns wie verabredet unsere l. Herta mit Mutter und Freundin und begleiteten uns aufs Schiff in unsere Kabinen.

SchiffskarteUm 20 Uhr lief unser Schiff aus dem Hafen. Konnte aber erst nach 1 Stunde manoverieren das offene Meer gewinnen. Am 17.4. sahen wir früh morgens Land und legten um 9 Uhr im englischen Hafen Southampton an und kamen 350 Engländer an Bord. Abends gegen 6 Uhr legten wir im französischen Hafen Cherbourg an und kamen noch 250 Franzosen an Bord, daß sind mit den 350 Deutschen 950 Passagieren und waren im Ganzen mit der 200 starken Besatzung über 1150 Menschen an Bord. Da die Columbia ein griechisches Schiff war, war die Besatzung meist Griechen, 1 Araber, also ein ganzes Volksgemisch an Bord. Im Kanal gab es an beiden (Seiten) noch viel zu sehen aber nachdem wir das offene Meer erreicht hatten gab es nur noch Wasser und Wellen. Wir begegneten nur einige Schiffe auf offenen Meer. Es gab auf Schiff 2 Speisesäle; Tische und drehbare, gepolsterte Stühle waren angeschraubt und schaukelten bei höherem Seegang ziemlich hin und her. Die Verpflegung war sehr gut und reichlich. Jede Tafel von zirka 22 Personen wurde von 2 Stewards bedient und hatten die Stewards bei dem vielen Teller wechseln reichlich zu tun. Morgens ½8 Uhr zur Kaffeetafel Gebäck, 2 Eier, unter anderes Rührei, Spiegelei oder ganz gekocht. Brot und Butter so viel man wollte. Mittags ½12 Uhr mit Apfelsinnenhäppchen, Suppe, Fleisch und Mischspeise, und Eis; um 4,15 nachmittag Kaffetafel mit Gebäck und Brot und Butter und Marmelade. Abends 6 Uhr wieder Abendessen, wieder mit verschiedenen Gängen, zum Schluß jeder 1 Apfelsine und 1 Banane oder auch mal 1 Apfel und 1 Birne, zum Abschluß Tee, Bohnenkaffee oder Kakao, je nach Wunsch und prima Käse, und so verging die Zeit mit essen, auf Deck spazieren gehen und schlafen, Bücher lesen bei schlechtem Wetter und mit Bekannten plaudern. Wir haben im ganzen eine sehr gute Überfahrt gehabt, nur eine einzige Nacht stärkeren Sturm. Meistens Windstärke 3,4,5 und 6. Liesbet und ich haben jede Mahlzeit und haben auch nicht brechen müssen. Ich besonders habe von Seekrankheit nichts gemerkt und keine Fische füttern müssen. Schlafen war bei den dappenden Maschinengeräusch und hin und her Bewegung uns sehr schön. Wir hatten jeder 2 gute Decken und unsere Betten und war größte Sauberkeit überall. Klosett mit Wasserspülung prima, große und viele Waschangelegenheiten, Duschen, alles prima ausgekachelt. Das ganze Schiff war weiß auflackiert. Hatte vorher 3 Monate im Dock gelegen und war gründlich überholt worden.

Kanada

Canada Immigration Cards Neufundland wurde nach etliche Tagen passiert und nun ging es auf das Endziel zu in der Kanal [St.-Lorenz-Strom]. Rechts und auch links große Städte, Türme, Dörfer und Kirchen. Am Sonntag d. 26.4. morgens gegen 4 Uhr unser Schiff in den Hafen von Quebec ein. Nachmittag gegen 3 Uhr verließen wir das Schiff. Am 5 Uhr abends ging unser Zug (am 27.4.). Um 7 Uhr morgens waren wir in Toronto wo wir uns von unsere Bekannten(5) welche von Hude aus mit uns auch nach Kanada gingen, verabschiedeten. Nach sofortiger Weiterfahrt trafen wir ¼12 Uhr in London ein. Nach umsteigen ging um ½12 der Zug nach St. Thomas weiter wo wir um ½2 Uhr nachmittag eintrafen. Kurt [SCHÖNTHIER] und Gerhard holten uns von der Bahn. Die Freude von Gerhard war groß und wir freuten uns auch nun endlich bei unserm lieben Jungen zu sein.

Aufklärende Bemerkungen:

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1. Die Pakete gingen durch die Post, die meisten nach Brake und wurden bei Paul und Ruth Potthast aufbewahrt. Der Postmeister in Crimmitschau wußte was los war (denn so viele Pakete schickt man nicht in so kurzer Zeit) aber er verriet sie nicht. Einmal fragte er Oma ob sie "nicht alles schon drüben hätte" als sie noch eins in die Post brachte.

2. Onkel Ernst PAUER und Tante Selma wurden gefangen genommen als sie versuchten nach Westen zu fliehen. Sie wurden ins Gefängnis eingesperrt und interrogiert, daß heißt Untersuchungshaft. Nach mehrere Monate wurden sie entlassen. Onkel Ernst machte einen Antrag für dem Westen und im nächsten Jahr waren sie bei Jockwers in Gardessen.

3. "alle drei": Gemeint sind Familie SCHOLZ, Eltern und Sohn.

4. Ilse GOISCHKE (geb. 1925) aus Sponsberg, Krs. Trebnitz. Sie war Flichtjahrmädel bei Vogel in Kuschlau.

5. "Bekannten": Keine Ahnung wer gemeint ist.

 

Mehr über das Greek-Line Schiff "Columbia" findet man bei:

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