Unsere Deutsche Wurzeln - Our German Roots
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CHRONIK DER FAMILIE PILZ

Auszüge und Notizen aus der Chronik der Familie Pilz, die von Lehrer und Kantor Friedrich Traugott Haunschild, Strehlen, auf Grund gesammelter Notizen aus Kirchenbüchern, Grund- und Gemeindeakten sowie von Denkmälern im Jahre 1905 zusammmengestellt wurde.

Abgeschrieben im August 1956 von Georg Pietsch.

Widmung: Seinem lieben Vetter, Rittergutsbesitzer Herrn Richard Pilz in Jätzdorf, Krs. Ohlau, aus Liebe und Freundschaft.


Zur Zeit der Besitzergreifung Schlesiens durch König Friedrich II von Preußen lebte nach Ausweis der Grundakten und des Kirchenbuches - in dem Dorfe Korsche, heut Karschau genannt, Kr. Nimptsch, ein Stellenbesitzer, namens Johann Pilz, dessen jüngster Sohn Gottfried an Johanni i.J. 1775 von dem Erb- und Gerichtsscholzen Daniel Hertel, auch Oertel und Härtel geschrieben, die aus 2 3/4 Hufen bestehende Scholtisei Steinkirche, Krs. Strehlen samt Kretscham mit 3/4 dienstbaren Hufen für 3600 schles. Thaler oder 2880 Thaler 1764er Courant kaufte (Akten des königlichen Amtsgerichts Strehlen). Kurze Zeit darauf verheiratete er sich mit der mittelsten Tochter seines Vorbesitzers. Im Trauregister der ev. Kirche zu Steinkirche steht darüber nachfolgende Eintragung:

"Anno 1775 den 19. Juli, sind allhier mit einer Sermon getraut worden: der ehrsame Junggesell Gottfried Pilz, Erb- und Gerichtsscholz allhier, weiland Johann Pilzes, gewesenen Auszüglers in Korsche jüngster Sohn, mit der Ehr- und Tugendsamen Jungfer Elisabeth Hertelin, Daniel Hertels-, gewesenen Erb- und Gerichtsscholzens- und nunmehrigen Auzüglers allhier mittelster Tochter. Bräutigam 30, Braut 22 Jahre alt."

Bis zu diesem Zeitpunkte betrieb Gottfried Pilz mit einem gewissen Schmidt aus Weigelsdorf, Krs. Reichenbach u.E. einen schwungvollen Schwarzviehhandel, dessen Gewinn ihn in den Stand versetzte die Steinkirchener Scholtisei zu kaufen und bar zu bezahlen, wie dies in den Grundakten ausdrücklich vermerkt ist.

Am 27. Mai 1776 wurde dem Pilzschen Ehepaar das erste Kind geboren, welches in der Heil. Taufe durch Pastor Kundtmann die Namen

1) Christian Gottfried erhielt. Als Paten waren u.a. gegenwärtig:

  1. Christian Fiedler, Organist in Gierschdorf (Schwager v. Pilz)
  2. Karl Gottfried Schmidt, Ger.Scholz u. Freigutsbesitzer in Weigelsdorf,
  3. Jungfrau Anna Maria Maternin, Ger.Scholz in Gurtsch 2te. Tochter.

Die als Pate eingetragene Anna Maria Materne war die Tochter des Erb u. Ger.Scholzen Christian Materne in Gurtsch b. Strehlen. Dieser war bis zum Jahre 1765 Bauergutsbes. in Karzen, hatte sich 1754 mit der einzigen Tochter des Erbscholtiseibes. Christoph Haunschild daselbst verheiratet und erwarb i.J. 1765 die Erbscholtisei Gurtsch. Der einzige Sohn dieses Ehepaares verheiratete sich i.J. 1780 mit Anna Elisabeth Hoffmann, 2. Tochter des Bauern Joh. Gottlieb Hoffmann in Gr. Kniegnitz.

Am 9. April 1779 wurde dem Scholtiseibes. Gottfried Pilzschen Ehepaare ein 2. Sohn geboren, der die Namen

2) Johann Gottlieb erhielt.

Als 3. Sohn wurde am 9. Dez. 1783

3) Johann Gottlob geboren.

Die einzige Tochter

4) Johanne Helene erblickte am 30. Jan. 1792 das Licht der Welt.

Am 9. Februar 1802 früh 11 1/2 Uhr starb die Ehegattin des Gottfried Pilz sen. am Schlagflusse im Alter von 52 Jahren 2 Mon. u. 8 Tg, sie liegt in Steinkirche begraben. [Nachtrag]


Vater Pilz kaufte am 10. Juli 1799 seinem ältesten Sohne Christian Gottfried das Freigutsub Nr. 1 zu Steinkirche, bestehend aus 2 freien und 2 dienstbaren Hufen von George Scholz für 8000 Thaler schles. Das Kaufgeld wurde völlig berichtet (Grundbuchakten d. Grundbuch. Strehlen).

Gottfried Pilz jun. verheiratete sich bald darauf mit der Jungfrau Anna Ros. Opitz, geb. 9. Nov. 1775, aus der Glambachschen Mühle. Aus der Ehe stammten 3 Söhne und 4 Töchter.

1) Joh. Dorothea, geb. 22.4.1801, verheir. 1829 mit Kretschambes. und Tischlermeister Wilhelm Bienwald in Zülzendorf, Krs. Schweidnitz. Er starb schon 1836 und hinterließ 2 Söhne und 2 Töchter.

2) Caroline, geb. 24. März 1803, verheiratete sich mit Gutsbes. Plischke in Ernsdorf bei Reichenbach i. Schles., gest. 1839 bei der Geburt ihres 7. Kindes, bestattet in Reichenbach auf dem alten ev. Kirchhof.

3) Carl Gottfried, geb. 23.11.1804, widmete sich der Ökonomie, war Inspektor in Anras, verh. sich 1834 mit Mathilde Fiebing Tochter des Kaufmanns Emmanuel Fiebing aus Landeshut, übernahm 1840 die väterl. Güter, Scholtisei und Freigut in Steinkirche für 18000 Thaler. Vom Freigute wurden 1845 150 Morgen ab verkauft und der Rest wurde mit der Scholtisei unter einer Nr. vereinigt. Dieses Gut kaufte Benjamin Gottlob Pilz, der jüngste Bruder, für 15500 Thaler.

4) Benjamin Gottlob, geb. 18.8.1810, vermählt mit Agnes Graeve, Tochter des damaligen Pastors- und Superintendenten von Steinkirche. Die Ehe blieb kinderlos.

[Kinder 5), 6), 7) ]

1869 verkaufte Gottlob Pilz das Gut an den Rittergutsbes. Robert Zirpel im Wammen, der es 1880 seinem ältesten Sohne Oskar übergab, der gegenwärtig (also 1905) Besitzer ist. Gottlob Pilz zog hierauf nach Frankenstein i. Schlesien, wo sein Schwiegervater nach s. Pensionierung lebte und sein Schwager Pastor war. Am 7.2.1874 starb Gottlob Pilz, am 11.1.1894 seine Ehefrau. [zurück]


Carl Pilz (3).) kaufte i.J. 1845 das Rittergut Tadelwitz, Krs. Frankenstein. Aus seiner Ehe stammen drei Töchter und ein Sohn.

Bianka, seine älteste Tochter, verh. sich mit Buchhalter Wandel, Berlin, starb 1865 völlig verarmt, ihr Gatte folgte ihr freiwillig im Tode nach. Die 2. Tochter des Tadelwitzer Pilz (3).), Mathilde unverehelicht in Breslau gestorben, die jüngste Natalie verh. mit Wirtschaftsinspektor Grande, der das Dominium Rendchen bei Wohlau kaufte.

Der einzige Sohn des Tadelwitzer Pilz hieß Alfred, vermählte sich mit Hedwig Konschak aus Frankenstein und übernahm das väterl. Gut. Er hatte 3 Söhne und 2 Töchter.

Carl Pilz lebte bis zu seinem Tode 1874 in Schweidnitz. 

Alfred Pilz verkaufte i.J. 1898 das Dominium Tadelwitz und wohnte in Heinrichau b. Münsterberg. Durch sein reiches Wirken und Können hatte er viele und hohe Ehrenämter und wurde Vorsitzender des landwirtschaftlichen Vereins. Auch als Schmetterlings und Vogelkenner in Schlesien bekannt. [zurück]


5) Joh. Eleonore, die 3. Tochter des Steinkirchener Gottfried Pilzschen Ehepaares, geb. 18. Juni 1808, vermählt mit Kaufmann Wolf in Strehlen, der nach Wansen übersiedelte. Der älteste Sohn dieses Ehepaares namens Otto studierte Theologie und war bis zu seinem Tode 1900 Pastor in Patschkau, wo er unverheiratet starb. Der zweite Sohn, Paul, war Landwirt, längere Jahre Inspektor in Neudorf, bei Faulbrück, starb 1889 in Breslau. Der jüngste Sohn Moritz war Kaufmann in Frankenstein.

6) Die jüngste Tochter von Gottfried Pilz Luise, geb.5. Juni 1813, verheiratet mit Gutsbesitzer Gurn aus Ernsdorf b. Reichenbach, gest. 1840.

7) Friedrich Wilhelm August, das jüngste der 7 Kinder des Steinkirchener Gottfried Pilzschen Ehepaares, geb. 13. Juli 1815, starb als stud. theol. am 16. Jan. 1836, bestattet auf dem Friedhof von Steinkirche.

Das Ehepaar dieser 7 Kinder Gottfried und Anna Ros., geb. Opitz verlebte die letzten Jahre im Auszuge auf der Scholtisei Steinkirche mit seiner verwitweten ältesten Tochter Johanne Dorothea Bienwald. Vater Gottfried Pilz starb am 1. Juni 1846, seine Ehefrau Anna Ros. am 27. Jan. 184?.(1845) [zurück]


Nun greift der Chronist zurück auf den zweiten Sohn des auf Seite 1 genannten ältesten Gottfried Pilzschen Ehepaares in Steinkirche (Bemerkung von Pietsch)

Johann Gottlieb (vgl. S. 2 Nr. 2)

Er übernahm am 26. Juni 1804 von seinem Vater die Scholtisei für den Preis von 6000 schles. Thaler (Akten des Amtes Rothschloß, jetzt Strehlener Amtsgericht).

Am 11. Juni dieses Jahres verheiratete er sich mit Anna Rosina Rother in Saegen, Krs. Strehlen, die am 7.9.1813 kinderlos starb. Zweite Frau des Gottlieb P. war Rosina Elisabeth Hoffmann, Tochter des Gutsbes. Johann Gottl. Hoffmann in Gr. Kniegnitz. Das erste Kind Joh. Karl Gottl. starb im frühen Kindesalter. Der zweite Sohn Friedrich Wilhelm Gottlob, geb. 7.9.1818 war später Besitzer des Rittergutes Damnig, Krs. Namslau, fand in den Fluten der Oder einen jähen Tod. Die beiden andern Söhne Eduard, geb. Mai 1821 und Julius, geb 2. Okt. 1823, teilten das väterl. Erbe, Dominium Jätzdorf bei Ohlau. [] [zurück]


Jetzt holt der Chronist zurückgreifend verschiedenes nach (Bemerkung von Pietsch)

Der alte Vater Gottfried Pilz (vgl. S. 1) starb am 6. April 1818 in Steinkirche, nachdem er seine drei Söhne (vgl.S. 2) und seine einzige Tochter durch Ankauf resp. Verheiratung versorgt hatte. [zurück]


Gottlieb Pilz verkaufte i.J. 1823 am 6. Juni die Steinkirchener Scholtisei seinem ältesten Bruder Gottfried für 12000 Thaler Courant, während er sich das unter Sequestralie* (Verwaltung Anm.) stehende Dominium Deutsch- Leippe, Krs. Grottkau kaufte, wobei er einen großen Teil seines Vermögens einbüßte. Hierauf war er Verwalter des Dominiums Quanzendorf, Krs. Nimptsch.

Über die patriotische Gesinnung des Herrn Gottlieb Pilz heißt es im Extrablatt zum 24. Stück des Amtsblattes 1813 der Königl. Regierung in Breslau.

"Nach dem Aufruf Sr. Maj. Königs Friedr. Wilh. III zur freiwilligen Bewaffnung vom 3. Febr. 1813 gab Gerichtsscholz Pilz Steinkirche unentgeltl. ein Pfand und verpflichtete sich, einen Landwehrmann unentgeltlich kleiden zu lassen".

Vom Jahre 1835 ab war Gottlieb Pilz Besitzer des Dominiums Jätzdorf. Nachdem er dieses Gut seinen beiden Söhnen überlassen hatte (vgl. oben), zog er im Jahre 1849 mit seiner Frau nach Ohlau, später nach Breslau. Hier starb er am 6. Jan. 1865, einige Tage vor der goldenen Hochzeit. Seine Frau starb am 10. Okt. 1866. Bestattet auf dem ev. Friedhof auf der Friedr. Wilhelm-Str. in der Nähe der Begräbniskapelle. Wie schon erwähnt traten seine beiden Söhne Eduard und Julius im Jahre 1849 das väterliche Erbe an.

Ersterer vermählte sich am 20.11.1849 mit seiner Cousine Christine Caroline Pilz aus Wammelwitz, geb. am 13. Juli 1823. Der einzige Sohn dieses Ehepaares, Richard Pilz, geb. am 31. August 1850, absolvierte das Kgl.-Gymnasium zu Brieg, studierte mehrere Semester Philosophie in Würzburg, widmete sich der Ökonomie und übernahm das väterliche Dominium, das unterdessen wiedervereinigt war.

Hierauf vermählte er sich mit der Jungfrau Ida Schöps, der jüngsten Tochter des Erbscholtiseibesitzers Ernst Schöps in Weißdorf, Krs. Ohlau und seiner Gemahlin Charlotte Luise, geb. Vogel, 4. Tochter des Erbscholtiseibesitzers Johann Gottlieb Vogel in Kuschlau.

Dieselbe wurde mit 4 Töchtern und einem Sohn gesegnet: Elspeth, Eleonore, Helene, Margarete und Ernst.

Die treu und inniggeliebte Gattin und Mutter, die von allen Anverwandten so hochgeschätzte Frau Ida Pilz starb am Schlaganfalles im Alter von 42 Jahren 10 Monaten und wurde am 2. Sept. unter sehr zahlreicher Grabbegleitung auf dem Jätzdorfer Friedhof an der Seite ihres im Tode bereits vorangegangenen Schwiegervaters Eduard Pilz, gest. 12. Febr.. ?, feierlich beerdigt.

Julius Pilz verheiratete sich am 18. Juli 1849 mit Emilie Giehler, geb.5. April 1830, ältesten Tochter des Gutsbesitzers Gottfried Giehler in Wammelwitz. Diese Ehe war mit 10 Kindern gesegnet, von denen nur noch der älteste Sohn Paul, stellvertretender Amtsvorsteher in Straupitz, b. Hirschberg und 3 Töchter leben (i.J. 1905!): Frau Selma verehel. Rittergutsbesitzer Schöps in Cursangwitz, Krs. Ohlau (Nachtrag nicht ganz deutlich: gest. 1912 in Breslau, beigesetzt in Weigwitz, b. Wansen, Sohn Gerhard und Tochter Erna), Frau Marie verehel. Gutsbesitzer Hillmann in Langenau, b. Lauban und Frau Emilie verehel. Fabrikbesitzer Köhnemann in Hermsdorf- städtisch bei Liebau.

Als Julius Pilz seinen Dominialanteil Jätzdorf seinem Vetter Wilhelm Pilz verkauft hatte, erwarb er das Dominium Birkendorf bei Guhrau. Nach Verkauf dieser Besitztümer verlegte er seinen Wohnsitz nach Straupitz bei Hirschberg. Es wurde ihm vergönnt das goldene Ehejubiläum gleichzeitig mit der grünen Hochzeit (1.) der jüngsten Tochter Emilie zu feiern.

Am 6. Nov. 1900 starb Vetter Julius Pilz an Altersschwäche im Alter von 77 Jahren. Zwei Söhne, Oskar und Alfred, beide mir liebe Vettern und Jugendfreunde, fanden ein jähes Ende: Oskar machte als Einjähriger- Freiwilliger beim Garde-Gren.-Rgt. Königen Elisabeth den franz. Krieg 1870/71 mit. Er starb bei Le Bourget am 21.12.1870 den Heldentod fürs Vaterland. Alfred, der sich der Seemanns-Laufbahn zugewandt hatte, fand in den Fluten des Großen Ozeans seinen Tod. [zurück]


(Nun wieder zurückgegriffen auf S. 2)

Der 3. Sohn des alten Steinkirchner Pilz hieß Johann Gottlob. Er war geboren am 9.12.1783. Im Jahre 1810 kaufte ihm sein Vater ein Bauerngut in Wammelwitz. Am 17.1.1810 verheiratete er sich mit Joh. Eleonore Giehler, geb. 16. Juni 1793, Tochter des Bauergutbesitzers Giehler in Wammelwitz. (Die jüngere Tochter desselben, Johanne Helene, geb. 25. Okt. 1799 verheiratete sich am 30.1.1822 mit dem Bauergutsbes. und späteren Kreistaxator Friedr. Wilhelm Schönfelder in Friedersdorf, 2. Sohn des Erbscholtiseibesitzers Benjamin Schönfelder und seiner Ehefrau Anna Rosina, geb. Stanke. Ein Bruder dieser beiden Giehlertöchter verunglückte auf einem Ritt nach Rotschloß im Bruchtteiche (?) [Plaetschke-Teich?] und der noch übriggebliebene männl. Sproß Gottfried übernahm das väterl. Erbe, was er durch Zukauf eines kleinen Bauergutes (Dehmel-Gut) vergrößerte. Er verheiratete sich mit einer geb. Lauer aus Stolz bei Frankenstein. Von den 7 Kindern dieses Ehepaares starben die 3 Söhne Gustav, Hermann und Fritz unverehelicht. Die älteste Tochter ist die nochlebende (1905) Emilie Pilz in Straupitz und die jüngste Agnes war an Pastor Adam verheiratet.

Die zweite Tochter verheiratet mit Gutsbesitzer Cartelsky in Gr. Kniegnitz. Sie starb in Breslau.

Von den 5 Söhnen und 3 Töchtern des Gottlob Pilz in Wammelwitz (vgl. S. 5), lebt gegenwärtig (1905) noch die verwitwete Frau Rittergutsbesitzer Caroline Pilz in Jätzdorf, geb. den 13. Juli 1823. Der älteste Sohn Gottlob, geb. 20.1.1812 starb als Mühlenbesitzer in Schildberg b. Steinkirche am 23.X. 1861. Seine Frau war eine geb. Winkler aus Goy, Krs. Ohlau. Aus dieser Ehe: 3 Söhne und 1 Tochter: Rudolf, Julius, Gustav und Selma, die geb. am 4.12.56 in Schildberg, Krs. Münsterberg, am 10. Juli 1914 in München starb.

Der zweite Sohn Wilhelm, geb. 8.8.1816 verh. sich am 12.6.49 als Bauergutsbesitzer mit Joh. Eleonore Henatsch, älteste Tochter des Freibauern Gottfried Henatsch in Bärzdorf, Krs. Strehlen, war nacheinander Besitzer verschiedener Güter. Die letzten Jahre seines Lebens verlebte er in Münsterberg bei seiner Schwester Frau Gerbermeister Dorothea Hübner, gest. 1881 kinderlos. Seine Frau war mehrere Jahre früher in Jätzdorf gestorben. Der 3. Sohn Eduard fand in den Fluten der Oder seinen Tod. Benjamin, der 4. Sohn, geb. 13. April 1825 verheiratet mit Auguste, geb. Breiler aus Friedersdorf, der das väterl. Gut übernahm und 1871 starb.

Sein Besitztum ging auf seinen jüngsten Sohn Richard über, geb. 1861, vermählt mit Ida Staroste, einzige Tochter des in Bismarckfelde, Krs. Breslau, verstorb. Gutsbesitzers Staroste.

Der jüngste Wammelwitzer Pilz, Julius widmete sich der Ökonomie, bewirt- schaftete über 30 Jahre lang als Inspektor d. Herrschaft Schmolz in Breslau. Die letzten Jahre verlebte er als Pensionär auf dem Schlosse Kletschkau bei Breslau, gest. 1895.

Von den 3 Töchtern des alten Wammelwitzer Pilz wurden Dorothea, verehl. Hübner und Frau Caroline, verehel. Pilz bereits erwähnt. Erstere war am 27. Juni 1820 geboren und verheiratete sich mit dem Gerbermeister Wilhelm Hübner in Münsterberg. Diesem Ehepaare wurden 2 Söhne und 2 Töchter geboren. Adolf Hübner erlernte das Handwerk seines Vaters und übernahm im Jahre 1880 das Besitztum von diesem. Als Lebensgefährtin erwählte er sich die jüngste Tochter des früheren Gutsbesitzers Gottlob Matzolt in Strehlen, namens Emma, geb. am 28. Juli 1862, getraut in Strehlen 20. Sept. 1881. Die Ehe dieses Paares blieb kinderlos.

Im Sommer 1890 nahm sich das Hübnersche Ehepaar das 2 jährige Söhnlein Walter von ihrem Schwager, dem Kantor Fritz Haunschild aus Strehlen, dem Verfasser dieser Chronik, in Pflege und Erziehung.

Walter Haunschild, verlobt mit Ella Donat aus Pudigau, wurde Lehrer und fiel im ersten Weltkriege. (Nachtrag von G.P.=Georg Pietsch) [zurück]


Nachtrag zur Chronik der Familie Pilz (v. Bernd Schmidek 1980)

Johanne Helene, geb. 30. Jan. 1792, einzige Tochter des alten Steinkirchner Gottfried Pilzschen Ehepaares, (siehe S.2) heiratete am 27.11.1816 in Steinkirche den Freigutsbesitzer Johann Gottfried Haunschild aus Schönfeld, Krs. Brieg, ältester Sohn des Erb- und Gerichtsscholzen Johann Gottfried Haunschild aus Gambitz und seiner Frau Maria Rosina, geb. Weymann. (vgl. Chronik Haunschild). [zurück]

GenCht_7: Nachkommen von Johann PILZ (1)
GenCht_7: Nachkommen von Johann PILZ (2)

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