Unsere Deutsche Wurzeln - Our German Roots
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ERLEBNISSE AM KRIEGSENDE (Mai bis Oktober 1945)

(Experiences in the immediate post-war period, from my grandmother's diaries)

Kriegsende in Heinzendorf (5 Mai 1945)
Rückkehr nach Kuschlau (19 Mai 1945 - )
Kriegsschaden in Kuschlau (Mai 1945)
Das Leben geht weiter? (Mai - Sep 1945)
Gerhards Heimkehr (10 Sep 1945)
Die Neuen Herren (Sep - Okt 1945)
Bemerkungen

Vorgeschichte: "Wichtige Notizen - 2. Teil"
Fortsetzung: "Erlebnisse in der Ostzone (25.9. 1947 bis 30.6. 1949)"


Elisabeth Wiehle, geb. Haunschild, Was ich erlebte von . . . ab . . .  1 

KRIEGSENDE IN HEINZENDORF, Kreis Habelschwerdt

Kirche - Church in Heinzendorf, Kreis Glatz Heinzendorf, 2 den... Es überkam einen eine Freude als es hieß bedingungslose Kapitulation. Mit Angst und Schrecken harren wir auf schreckliche Tage und gleich den 2. Tag zogen die ersten Russen ins Dorf. Auch 3 Russen kamen früh um 9:30 ins Pfarrhaus. 3 In Pfarrers Zimmer stäuberten alles aus, erbeuteten Zigaretten, danach kamen sie in unser und Lockers Zimmer, wühlten unsere Säcke durch, nahmen Gerhards Stiefeln und Lockers 4 kurze Stiefeln. Danach zogen sie dem Locker Ring und Uhr herab. Mir setzten sie die Maschinpistole auf der Brust wegen meiner Uhr. Am nächsten Tag kamen die Herrn Polen wegen den Rädern. 5 Hatten sie im Reisig versteckt, zogen wieder ab.

Nun gings mit den Pferdegespanen los. Die Polen zogen ab, angeblich nach Neiße und jedes wollte mit Pferdegespannen weg. 6 Dem Herrn Vogel 7 nahmen seine eigene Polenfamilien...dem Herrn Tepfer  8... Ich und mein Mann haben mal einen ganzen Tag im Walde mit unseren 4 Pferden gestanden. Das nachhause Trecken verzögerte sich immer wieder hinaus. Unser Kachimir und ukrainer Mischel und Maria 9 blieben zu uns anständig. Die nahmen sich von Liebichs10 Pferde und Wagen, ich packte ihnen zu essen ein, (Maria nahm sich wohl 9 Brote mit) und sie zogen über Landeck, Reichenstein nach Neiße ab . . . 

RÜCKKEHR NACH KUSCHLAU, Kreis Strehlen

Endlich entschloß sich das ganze Dorf geschlossen am Pfingstsonnabend früh um 5 abzurücken, durch den Wald auf die Reichensteiner Chaussee. Es wäre gut gegangen, aber als unsere 12 Wagen Trecks im Walde waren, kam ein Gewitterguß, weichte so die Waldwege auf, daß wir jeden Wagen 6 spännig den Berg herauf fahren mußten und zuletzt holten wir uns nach Herr Vogels Traktor der die letzten Wagen heraufschaffte. Abends um 8 Uhr waren die letzten Wagen oben. Blieben dann im Wald stehen, übernachteten auf den Wagen. Früh um 3 Uhr zogen wir auf Reichenstein zu, fütterten ab. Gegen 9 Uhr setzte ein Regen ein, der anhielt bis nachmittag um 4 Uhr. In Maifritzdorf11 kauften wir uns warmen Kaffee.


1945 Treck der Ostflüchtlinge - Refugee Trek in Eastern Germany

So müßte der Trek von Kuschlau heraus und dann zurück ausgesehen haben.

Dieses Foto war veröffentlicht in der Zeitschrift "Der Spiegel", Nr. 3, 1982, Seite 74. Das Foto ist aus der NARA Sammlung und gemeinfrei. Vielen Dank an den SPIEGEL-Leser Service.
This photograph was published in the magazine "Der Spiegel", Nr. 3, 1982, page 74. The photo is from the NARA collection, and in the public domain. (NARA = National Archives, Washington USA). Thanks go to SPIEGEL-Leser-Service.

In ... machte die Hälfte Dorf Quartier, Vogel und mein Mann zogen ins nächste Dorf... Locker blieb beim nächsten Bergel mit seinen Pferden sitzen, in der Nacht um 12 holte uns mein Mann nach, da waren wir in der Nacht um 2 im Quartier wieder auf dem Wagen geschlafen. Um 7 früh zogen wir auf Münsterberg zu, auf der Landstrasse Mittag gemacht, in Reichenau (?); bezogen wir um 7 Quartier, wir beim Bürgermeister, nette Leute. Dort uns Fleisch und Kartoffeln gekocht. Um 7 früh gings wieder nach Münsterberg rein. Revision an Waffen und Radios. In Strehlen wieder vor dem Landratamt Revision, um 4 Uhr nachmittag hielten wir vor dem Sandberg vor unserem Heimatort.

KRIEGSSCHADEN IN KUSCHLAU

Aber welcher Anblick, Herr Vogels Anwesen ganz ausgebrannt außer dem großen Arbeitshaus und kleine Siedescheune. Girndts12 Anwesen verbrannt. Unser Anwesen steht, Gott Lob, außer dem Arbeitshaus und Gesindehäusel. Abgebrannt die........gut, das Wohnhaus ausgebrannt, Rößnergut13 Scheune abgebrannt. Als ich in unser Wohnhaus trat, fand man nur Unordnung und viel, viel Schmutz in allen Räumen. Das schwarze Klavier stand im Hausflur, alle Zimmer voll fremde Bettstellen, den unser Haus war Lazarett. Anderen Tag kamen dann die Leute sich die Bettstellen herausholen. Die Matratzen waren alle verschleppt, viele in den Bunkern, die rund um das Dorf ausgebaut waren. Ich fand unser Chaiselonge noch im großen Beobachtungsbunker auf Vogelshöhe bei den Mieten.14 Demnächst kehrte ich mal den Küchenofen, der war voll Ruß. Den Kessel mußte ich saubermachen, der war voll Brühreste mit Fleischstücken.

Mein Haus wurde voll Familien belegt, ich für mich zog ins Gastzimmer, Familie Vogel in unser Schlafzimmer, Gerhards Zimmer und den Saal Frau Machunski,15 unten in die kleine Stube und Mittelzimmer Lorenz16 und Langers17 ins Büro. Lorenz und Langer zogen aber gleich den anderen Tag in Liebichs Haus.

Nun gab's Dreck wegzuräumen im Haus und Hof 14 Tage lang. Im Keller war es am schlimmsten. 3/4 Meter über die ganzen Kellerräume18 stand Wasser. 150 Zentner Kartoffeln lagen unten verfault, Betten, Strohsäcke, Matratzen, alles schwamm im Wasser, die Polen haben über die Kampfhandlungen unten geschlafen und gekocht. Nun haben erst mit der Feuerspritze 4 Man 2 Tagelage lang das Wasser ausgepumpt durchs Fenster herauf. Dann hab ich mit 4 Mädeln mit den Eimern mehrere Tage Kartoffeln und Dreck heraufgeschafft, 3 Fuder...

DAS LEBEN GEHT WEITER?

Dann haben wir uns, Frau Vogel und ich, etwas Gartenland umgegraben, Mohrrüben, Zwiebeln, Gurken bestellt, 3 Tomaten die ich von Heinzendorf, auch Sellerie gepflanzt...

Nun kam die Zeit, wo uns die Russen so zusetzten, viele hunderte Kolonnen zogen auf am Ohlebach, Weidemühle und Schuberts Klee,19 Einen Tag gings am laufenden Band, es kamen Plünderer ins Haus, wühlten bei uns alles durch, allen etwas genommen: vom Vatel den grauen Anzug, mir den guten schwarzen Sommermantel, Tante Petruschkes Bettwäsche.

Tante Petruschke20 haben wir herausgenommen, sie kam... nach Strehlen und da ihre Wohnung durch andere Leute besetzt war, haben ihr im Saal durch ihre Möbel, die wir heraus holten, ein Stübchen zurecht gemacht... Eines Mittags kam eine Arme und holte dem Herrn Vogel die eine Kuh aus dem Stall, da hat er noch eine die kalben soll21...

Nun kamen die Pferde an die Reihe. Die Russen tauschten sich unsere Pferde im Dorf ein, und ließen schwache und lahme dafür da. Einmal passierte es meinem Mann und Herrn Vogel auf der Wiese draußen um 10 Uhr abends, nahmen noch sämtlich Regen-und Pferdedecken mit. Wir mußten wohl auch 4-5 mal auf den Boden schlafen gehen, Schöngarth,22 der deutsche Bürgermeister quartierte immer bis 10 Russen die durchzogen in unser Schlafzimmer oben ein. Wir hatten uns mal die Sachen aus den Schränken in Säcke gepackt, ebenso Vogels und Ortenburgers23 und auf dem Futterboden unter die Schnitzelsäcke versteckt.

Eines Tages (die Daten weiß ich nicht mehr), es war gerade als wir auf unseren 3. Schlag Wintergerste banden (ich muß auch immer mit in Arbeit), da zogen auf der Olscher Chaussee Tausende von Russen vorbei. Infanterie und Kolonen. Die junge Mädel versteckten sich in die Sandgrube-Bunker. Aber da Offiziere dabei waren passierte nichts, die Äpfelbäume und...Johannisbeeren wurden am Abend...Nun passierte uns von russischen Nachzüglern das Schlimmste. Am Tage kamen Reiter im Mittagsstunde, sahen sich um nach Pferden und wo die Geschirre liegen, in der Nacht um 12.30 Uhr kamen 10 Reiter ins Dorf, auch in unserem Hof, schirrten unsere 4 Pferde an und raubten sie uns weg. Ebenso in der selben Nacht von Tepfers 4. 2 Tage darauf raubten sie dem Tepfer 4 Zugochsen.

Eines Nachts donnerten 2 Russen an die Haustür. Katschmareck24 macht ihnen auf, wir zogen uns alle schnell an und als sie ins Flur herauf kamen umringten wir sie alle, da gingen sie ohne was zu rauben wieder aus dem Haus. Christa Vogel mit Karola Tepfer haben wochenlang außen dem Hause, auf irgendein Boden die Nacht geschlafen...Eines abends kamen Russen und verlangten unsere lange Heugabeln und Mistgabeln, angeblich vom Krippitzer Klee Heuschober Heu zu laden aber nicht mehr wieder gebracht. Im Juni mußte mal Tepfer Jochen und Schuder25 unseren 3 zölligen Wagen mit Tepfers Pferden einspannen. Noch die schöne Maschinenplaue oben und mit einer Kolonne mußten sie mit bis hinter Glatz, dort jagten sie die Jungs herunter und kamen zu Fuß nach hause. Dem Ackerkutscher Herr Neumann ist das gleiche mal so gegangen. Er mußte mit einen Pferd mit 2 Russen auf Münsterberg zu fahren, hinter Schildberg schon warfen sie ihn herunter, bog sich noch 1 Rippe, so das er zum Arzt mußte. An einem Nachmittag kamen mal Russen, suchten sich vom Herrn Vogel einen offenen leichten Kutschwagen und spannten meiner 2 jährigen Fohlen davor und fuhren davon.

Nun mal was vom wirtschaftlichen. Die Gespanne machten gleich Kartoffelacker zurecht und es wurde bei uns... Bei Tepfers,... und Vogels... Durch daß, das dem Herrn Vogel die Maschinen alle verbrannt sind, wird das Dorf gemeinschaftlich bewirtschaftet, nur Herr Girndt macht für sich. Klee war dies Jahr üppig gewachsen, Herr Vogel hat nur Klee zu Heu gehauen und die Frauen, auch ich, haben fortwährend im Heu gearbeitet... rein geholt... Wiesenheu... Unsere Böden auch voll abgeladen. Leider setzte dann viel Regenwetter ein, das 1/3 Kleeheu draußen verfaulte. Dann setzte bei allen Betrieben die Rapsernte ein. Wir nahmen uns von Strehlen 15 Mädel zu Hilfe. Frau Schöngarth gab ihnen von der Gemeinde aus Mittagessen. Mit der Flügelmaschinen wurde abgehauen. Und wir Frauen banden ihn zu Bündeln und stellten ihn hoch.

Leider waren am Seeweg26 bei Tepfers wohl an 40 Morgen stark vermint, Herr Krause27 war schon mit der Flügelmaschine über eine Kastenmine gefahren, nicht viel passiert. Nun ließ Herr Schöngarth den Vogelstellmacher und den Schölzel Wilhelm entminen. Bei der 31. Mine verunglückte Pohl Heinrich28 tödlich. Beide Beine weggerissen, und Schölzel Wilhelm29 Splitter. Nun blieben die 40 morgen Raps draußen stehen, unsere Hinterfelder, auch den Feldweg daraus, waren auch stark vermint mit Steckminen. Mein Mann und Pohl hatten schon mal miteinander... Minen entfernt. Nun setzte Herr Schöngarth von Strehlen ein Minenkommando ein, eigentlich Strafkommando. Es waren Parteileute30, bei uns waren Herr Amtsgerichtsrat Pohl, Amtsvorsteher Altmann, Herr Pulta — die haben dann täglich Minen gesucht und entfernt.

Wir konnten dann auf den Hinterfeldern unser Roggen und Weizen mähen, Gott Lob war nichts passiert. Wir haben auch bei Liebichs mit einem Rohölmeter noch alten Weizen... Zentner uns gedroschen. Ich hab auch mal oben auf dem Tisch aufgebunden, auch hinten halfen Stroh einbinden. In unsere Scheune war auch noch 1/4 Tenne31 Roggen, mein Mann hat aber das Neue daraufgealtert. Vor der Ernte hat Herr Vogel mit den jungen Mädeln und Jungs die Dächer doppelt eingehangen. Bei unsere Scheune gar Balken und Sparre eingezogen.32

Die Ernährung hat Herr Schöngarth in die Hand genommen, er gibt für Arbeitende Personen 4 1/2 Pfund Mehl aus und für nichtarbeitende 3 Pfund pro Woche. An Fett und Butter ist leider nicht zu denken. Aber 2 mal einen Ochsen von der Gemeinde geschlachtet und Fleisch verteilt. Davon immer auf Vorrat eingekocht. Vom Herrn Vogel ein 1-jähriges Fohlchen geschlachtet, auch mitgegessen. Raps haben wir paar Frauen mal mit den Flegeln gedroschen, Herr Muschner33 macht Öl daraus, haben wir pro Mann 1/8 Liter Rapsöl bekommen. Ich und Frau Machunski, wir haben uns mal 1/2 Zentner Raps was wir noch auf unserem Boden unter Kleesamen und Rübensamen gesiebt hatten auch zu Muschner geschafft, aber dafür leider nur 2 1/2 Liter Öl erhalten. Ebenso haben wir uns aus der Scheune Körner zusammen gefegt und in der Weidemühle mahlen lassen.

Der Zugverkehr wurde wieder aufgenommen. Erst kam der Zug von Glatz herunter bis Kamenz, dann nach ein paar Wochen bis Münsterberg, weiter Heinrichau. Einmal ist mein Mann und ich bis Heinrichau gelaufen, in Wiesental bei Krämers Mittag gegessen, dann nach Stolz zu Jockwers, um 5 Uhr Sonntag nachmittag dort, Montag zurück. Erna gab mir 2 lebende Gänse mit. Konnten schon Montag bis Schildberg fahren. Von Steinkirche aus konnte ich Gepäck auf einen Wagen laden. In der Kornernte war ich mal in Heinzendorf. Freitag von Steinkirche aus gefahren. Dort 1 Pfund Butter gehamstert, Sonnabend nachmittag Fräulein Marthe34 helfen ihre 4 Fuder Roggen einfahren, Sonntag früh nach hause... Von Strehlen aus war ich dann mit Frau Machunski mal in Stolz, brachten uns 1 Zentner Frühkartoffeln, ich 5 Hühnchen mit. Einen Sonntag waren wir mal in Gaulau mit Waly Klante und Marta Scholz,35 jedes 1 1/2 Zentner Frühkartoffeln und Schnittbohnen gehamstert. Bohnen eingekocht....2 mal zu Fuß waren bis jetzt in Brockuth, einmal im Juni und einmal am 2. September, auch damit in Karzen, bei den Gräbern.

GERHARDS HEIMKEHR

An einem Freitag erhielten wir die schönste Freudenbotschaft unsers Lebens. Ein Soldat kam zur Küchentür herein (es war der Nehler Sohn aus Strehlen) und brachte uns Grüße von Gerhard. Unser Sohn lebt. Und am 10.9.45 in der Nacht ist Gerhard heim gekommen. Er war am... in Auschwitz Bezirk Kattowitz, aus dem Lazarett entlassen worden. Er war am 1. Mai an Gewehrschuß an der Wade und Granatsplitter in beide Beine verwundet worden. War von Auschwitz mit der Bahn bis Breslau. Von Breslau mit einem Priebornern Treck, die Polen holten, bis Strehlen mit dem Wagen gefahren. Wie danken wir Gott, daß wir unseren einzigen Sohn gesund wieder haben. Ich hatte ihm im die Mittelstube sein Bett geräumt. Denn inzwischen war Katschmareck ins Dorf hinunter gezogen.

DIE NEUEN HERREN

Aber nun harren aufregende Wochen für uns. Am... September36 zogen eines Sonnabends 2 junge Polen ein in unser Schlafzimmer, so wie es war, mit allen Möbeln und Sachen, warfen nur die Arbeitskleider und die 2 alte Schränke und Schreibtisch ins Flur, haben darin im Zimmer die 2 guten Bettstellen mit unsere guten Ehebetten, den guten Ausziehtisch auch mit Tischdecke, der gute Teppich, die blauen Sessel, Sofa mit Umbau, Chaiselonge, Waschtisch, Rauchtisch, meinen Wäscheschrank, Vatels Wäscheschrank. 8 Tage darauf beraubten die beiden Polen uns unsere sämtliche Wäsche und Anzüge die wir, Vogels und Ottenburgers hatten, die wir aus dem Futterboden unter dem Zuckerschnitzel versteckt hatten. Frau Ottenburger holte von Strehlen die polnische Polizei, die beschlagnahmte erst recht alle unsere Sachen, plünderte noch im Hausboden alles dazu und mußten es auf einen Wagen laden allein, nach Strehlen sogar37.... Bürgermeister mit Frau und Kind beschlagnahmten auch Vogels Stube und Küche. Die zogen im Saal, die konnten sich aber alles mit heraus nehmen. Aber der Bürgermeister plünderte doch mehr.38

Bemerkungen:
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  1. Daten: wahrscheinlich 7.5.45—Herbst 45. Abgeschrieben 1979 und Bemerkungen angefügt. Lücken im Text werden durch "..." angezeigt.
  2. Heinzendorf: Dorf im Glatzer Kessel, Kreis Habelschwerdt. Die Einwohner von Kuschlau wurden dorthin "evakuiert" als die russischen Truppen näherten. Mehr über die Evakuierung ist in Opa Wiehles Bericht geschreiben.
  3. Pfarrhaus: Haus in dem Oma und Opa wohnten im Dorf
  4. LOCKER: Paul und Martha und Neffe, hatten Tankstelle bei Schubertsgut, er war Schmied und Regimentskamerad von Opa.
  5. Rädern: gemeint Fahrrädern
  6. Pferdegespannen: Die Pferde wurden in Neiße von den Russen weggenommen
  7. VOGEL: Nachbargutbesitzer in Kuschlau, gegenüber, 500 Morgen, 2 Mädel, Lotte und Christa
  8. TEPFER: Gutsinspecktor vom Dominium, Haus westlich von uns, Tochter Karola und Söhne Jochen, Christian und Peter.
  9. "Unser Kachimir und ukrainer Mischel und Maria": Kaschimir war Pole, Maria war Mischels Frau
  10. LIEBICH: Nachbargutsbesitzer, neben uns am Osten. Sohn Eberhardt, geb. 19. Aug. 1910, war 20. Dez. 1944 gefallen.
  11. Maifritzdorf: Kreis Frankenstein. Namen wurde gewechselt nach dem ersten Weltkrieg, nach dem ersten gefallener deutschen Soldaten des Krieges
  12. GIRNDT: Gasthausbesitzer
  13. Rößnergut: Teil des Dominium mit dem Brandegut gegenüber des Großen Teichs
  14. Mieten: Rübegruben wo die Rüben überwintern konnten
  15. MACHUNSKI: Dienstfrau (Ihr deutscher Mann war Soldat, sie hatte 2 Kinder, Hilde und Alfons)
  16. LORENZ: Arbeiterfamilie beim Dominium
  17. LANGER: Arbeiterfamilie beim Dominium
  18. Kellerräume: 4 Räume und 1 kleiner Raum wo Wasser zusammen floß, Pumpe und Tank zum Milch kühlen
  19. Schuberts Klee: das große Gut auf der Friedrichstraße in Strehlen, früher Woiselwitz
  20. Elisabeth Agnes Marie PETRUSCHKE: Freundin, nicht verheiratet, gab Nähunterricht, besaß das Haus Große Kirchstraße 11 in Strehlen. Sie war am  6. Feb. 1864 geboren, in Crimmitschau/ Sachsen 23. Mai 1950 gestorben (laut Sterbeurkunde)
  21. Kuh: Vogel fand sie auf dem Rückkehr, sie wanderten frei. (Als das Dorf flüchtete, mußte das Vieh zu Hause bleiben mit ein paar polnische Arbeiter. Kurz vor den Russen sind Männer geschickt worden vom Kreis, das Vieh in Sicherheit zu treiben. Die gefundene Kühe kamen von irgendwo anders.)
  22. SCHÖNGARTH: Kommunist, blieb in Strehlen, mußte Bunkern ausgraben im nahe von Breslau für die Russen, als er zurück kam zeigte er seine Auszeige und wurde als Bürgermeister Kuschlaus eingestellt statt Opa
  23. ORTENBURGER: Lehrer in Kuschlau
  24. KATSCHMARECK: Oberschlesier, kam nach dem Krieg ins Dorf, diente als Dolmetscher
  25. SCHUDER: Arbeiterfamilie, Vater in Strehlen, Mutter am Dominium, 1 Sohn, 2 Töchter
  26. Seeweg: Straße geradeaus vorbei dem Großen Teich, siehe die Karte vom Dorf
  27. KRAUSE: Arbeiter am Dominium (?)
  28. POHL: Stellmacher bei Vogels
  29. SCHÖLZEL: Bahnarbeiter im Krieg
  30. "Parteileute": Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) (Nazis)
  31. "Tenne": Oma meinte wahrscheinlich eines der Bansen
  32. "Dächer... unsere Scheune": von einer Bombe eingeschlagen, kein Feuer
  33. MUSCHNER: Kaufladenbesitzer in Strehlen
  34. "Fräulein Marthe": Haushälterin vom Pastor
  35. KLANTE und SCHOLZ: Verwandte von Verwandten in Gaulau, aber gut befreundet mit Oma und Opa
  36. "Am ... September": muß am Ende September sein, Gerhard war 2 Wochen zuhause [17.9.45]
  37. Plünderungen: Frau Schöngarth, die die polnische Katholische Kirche in Strehlen besuchte, erzählte das der Priester gestand daß es nicht stehlen wäre etwas von den Deutschen zu nehmen, sondern nur Zurücknahme
  38. "Bürgermeister mit Frau und Kind": Papa weiß nicht wer in dieser Geschichte erwähnt ist, er kann sich an keinen von Strehlen eingesetzter polnischer Verwalter oder Burgermeister erinnern der mit Frau und Kind kam. Es wurde erst ein Gutsverwalter eingesetzt und einen Bürgermeister. Der Verwalter wußte nichts von der Landwirtschaft und wurde ersetzt mit einem Administrator. Der Bürgermeister war ledig, Verwalter Petruschka verwitwet mit 2 kleine Jungen, und der Administrator war ein alter Witwer der kam mit seiner Tochter und ihren Mann. Später wurde ein Aufseher (in Schlesier Mundart Schaffer) ernannt. Er war Soldat in der russischen Armee und ledig, er heiratete später die Stegmann Wally. (Auch in Kuschlau war die Geliebte des Strehlener Bürgermeisters einquartiert).
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