Unsere Deutsche Wurzeln - Our German Roots
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FESTSCHRIFT ZUR GENERAL-KIRCHENVISITATION 1928:

Teil 1. Begrüßungsschreiben, Das Evangelium im Strehlener Lande, Das Gemeinschaftsfest auf dem Rummelsberge.
Teil 2. Arnsdorf, Crummendorf, Eisenberg, Friedersdorf, Großburg, Hussinetz,
Teil 3. Lorenzberg/ Jäschkittel, Markt-Bohrau, Nieder-Rosen, Olbendorf, Prieborn, Riegersdorf,
Teil 4. Ruppersdorf, Schönbrunn, Schreibendorf, Steinkirche, Strehlen, Türpitz.

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Die evangelischen Kirchgemeinden des Strehlener Kreises.

Kirchspiel/Parish Mittel Olbendorf, Nieder Olbendorf, 
Olbendorf (Ober Olbendorf)
Olbendorf Kr. Grottkau: Giersdorf, Zülzhoff

Olbendorf.

Von P. Henze, Olbendorf.

Die Kirchengemeinde Olbendorf liegt im Südostwinkel des Kreises Strehlen. Sie setzt sich aus den Gemeinden Ober-, Mittel- und Nieder Olbendorf, den im Kreise Grottkau gelegenen Gemeinden Hohen- und Nieder-Giersdorf, dem Gutsbezirk Zülzhof und den zu den einzelnen Gemeinden gehörigen Gutsbezirken zusammen und umfaßt 620 Seelen. Die Bewohnerzahl der zur Kirchengemeinde Olbendorf gehörigen Ortschaften im Kreise Strehlen beträgt 950, im Kreise Grottkau 752 Seelen. Das Kirchdorf ist durchflossen von dem Olbe-Bach, welcher im Walde unweit des Mittelhofes entspringt, den Schloßteich durchströmt und in die Ohle mündet.

Die ältesten Nachrichten finden sich in einem „Notabiliora" . . . betitelten Aktenstück, welches im Jahre 1723 angelegt worden ist, ferner in einem „Kirchenbuch" von 1741, welches zum Jahr 1764 geführt worden ist. „Anno 1539", so beginnen die „Notabiliora", „ist Herr Franciscus Thomas Pfarrer allhier in Olbendorf gewesen, als zur selben Zeit die Reformation im Strehlischen vorgenommen, und die Pfarrwidmut dieses Ortes, von der Herrschaft Keltsch ausgewechselt worden." Eine Abschrift des Kaufvertrages findet sich in demselben Aktenstück. Als ältester Gegenstand, welcher aus der Zeit der Reformation erhalten geblieben ist, ist eine Glocke mit folgender Inschrift zu nennen: Sit nomen Domini benedictum ex hoc et usque in seculum. Amen. 1519. D.h.: Gepriesen sei Gottes Name jetzt und in Ewigkeit. Amen.

Die Kirche ist nicht beständig in evangelischem Besitz geblieben. Trotz der Bemühungen der damaligen Gutsherrschaft ist sie vom Jahre 1688 bis zum Jahre 1707 in katholischen Besitz übergegangen. Durch Verhandlungen der Fürsten und Stände des Reiches, besonders des Königs von Schweden, mit dem Kaiser wurde erreicht, daß 118 früher evangelische Kirchen, welche von den Katholiken übernommen worden waren, wieder den Evangelischen zurückgegeben werden mußten. Zu ihnen gehörte auch die Kirche von Olbendorf.

Im Jahre 1722 mußte die Kirche wegen Einsturzgefahr neugebaut werden. Da das Kirchenvermögen nach Beschaffung der Bausteine fast verbraucht war, mußten auswärts Sammlungen veranstaltet werden. Es wurden 305 Taler zusammengebracht. Der Kirchenpatron, Herr von Wentzky, schenkte das Bauholz. Nach Beendigung des Kirchebaues fand am 1. September 1724 die Einweihung statt. Die Kosten beliefen sich auf 955 1/2 Taler.

In späteren Jahren mußten verschiedene Reparaturen und Änderungen vorgenommen werden. 1749 wurde das Kirchdach gedeckt, 1788 der Kirchturm repariert. 1863 fand ein großer Umbau der Kirche statt, durch welchen sie ihr heutiges Aussehen erlangt hat. Die Kosten betrugen 2141 Taler, 7 Silbergroschen, 11 Pfennig. 1883 wurde eine Reparatur zur Beseitigung des Schwammes nötig mit einem Kostenaufwand von 3046,11 Mark.

Im Jahre 1906 wurde das alte Pfarrhaus durch einen Umbau erweitert. Der Patron der hiesigen Kirche ist Herr Graf von Francken-Sierstorpff in Zülzhof, Kreis Grottkau, katholischer Konfession. Die hiesige Kirchengemeinde hat einen ländlichen Charakter.

Evang. Kirche in Olbendorf

"Memories of Olbendorf" (a translation of "Erinnerungen an Olbendorf" by Alfred Supply, from Strehlener Heimatblatt, März 1954)

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