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Index der Schlern-Schriften

Bücher 251 - 300

 

UNIVERSITÄTSVERLAG WAGNER – ANDREAS-HOFER-STRASSE 13 – POSTFACH 165

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Das folgende Verzeichnis führt (in Klammern) auch die vergriffenen Bände an. Wenn zwei Schilling-Preise angegeben sind (z.B. ATS 100,-/130,-), gilt der erste für die weich gebundene, der zweite für die hart gebundene (Halbleinen oder Pappband) Ausgabe. Wenn nur ein Preis angegeben ist, gilt bis Schlern-Schrift 245: dieser Band ist weich, ab 246: dieser Band ist steif gebunden. Ausnahmen sind bei den jeweiligen Bänden angeführt. (FS=Festschrift SD=Sonderdruck)

Hauptindex
Bücher 201 bis 250

 

251 Otto Guem, Josef Seeber. Ein Lebensbildnis. 1967. 46 S., 4 Bildtaf., ATS 132,-/156,-

Das Herz-Jesu-Bundeslied "Auf zum Schwur, Tiroler Land", von Ignaz Mitterer vertont, hat den Dichter Josef Seeber über die Grenzen Tirols hinaus bekannt gemacht. Historisch-religiöse Stoffe dominieren im gesamten Werk des Geistlichen aus Südtirol. Seeber stammte aus Bruneck, und das Haus, in dem er 1856 geboren wurde, ist auch das Geburtshaus des als Bruder Willram bekanntgewordenen Dichters und Priesters Anton Müller. Der vorliegende Band schildert das Leben Josef Seebers und gibt einen umfassenden Überblick über das umfangreiche Schaffen dieses heute fast vergessenen Tiroler Dichters, der als Seelsorger und Lehrkraft in Brixen, Mährisch-Weißkirchen, Wiener Neustadt, Salzburg und Wien tätig war und 1919 in Enns starb.

 

252 Klaus Altenstetter, Die Siedlungs- und Agrarverhältnisse von Laurein, Proveis und Rumo am Nonsberg. 1968. 222 S., 10 S. graph. Darst., 8 Bildtaf., 11 Kartenbeilagen. ATS 298,-

Die vier deutschen Gemeinden am oberen Nonsberg, Unser Frau im Walde, St. Felix, Laurein und Proveis, sind nur durch schmale Paßübergänge mit dem Etsch- und Ultental verbunden. Den beiden letztgenannten Dörfern fehlte der direkte Kontakt mit dem deutschen Sprachgebiet jahrhundertelang fast ganz. Im alten Österreich unterstanden sie immer der italienischen Verwaltung. Ein siedlungs- und agrargeographischer Vergleich zwischen Laurein, Proveis und dem italienischen Rumo zeigt die unterschiedlichen Erscheinungsformen der Kulturlandschaft eines Raumes, der durch Jahrhunderte von zwei verschiedenen Volksgruppen bewohnt wurde; er stellt aber auch Eigenheiten fest, die beide Deutschnonsberger Orte gegenüber dem deutschen Gebiet aufweisen.

 

253 Josef Thonhauser, Osttirol im Jahre 1809. 1968. 134 S., ATS 198,-

In den vielen Darstellungen über den Tiroler Aufstand vom Jahr 1809 wurde nicht allen Landesteilen gleich breiter Raum zugemessen, sodaß etwa die Kriegsschauplätze im Unterinntal, in der Innsbrucker Umgebung, im Wipptal oder um Bozen, Brixen und Meran weit heller beleuchtet worden sind als die Ereignisse im abseits gelegenen Osten Tirols. Wie Max Grubers Untersuchung über das Pustertal (Schlern-Schriften 86) trägt die vorliegende Arbeit Josef Thonhausers dazu bei, die entstandene Lücke zu schließen. Auf falsche Heroisierung hat der Verfasser gänzlich verzichtet: Das Bild so manches Tiroler "Helden" wird hier korrigiert und der historischen Wahrheit nähergerückt.

 

254 Verena von Grabmayr, Franz Anton Leitenstorffer. Ein Tiroler Maler des achtzehnten Jahrhunderts in der Kurpfalz. (Zugleich Innsbrucker Beiträge zur Kunstgeschichte 9). 1970. 136 S., 24 Bildtaf., 1 Farbtaf., geb. ATS 294,-

Er war einer der besten Porträtisten seiner Zeit auf deutschem Boden und ein großer Meister der Grisaillemalerei. Franz Anton Leitenstorffer (1721-1795) stammte wie Franz Anton Zeiller aus Reutte im Außerfern, hat aber in Tirol selbst wenig gearbeitet. Seine Lehrjahre führten ihn nach Wien, Venedig, Bologna und Rom; dann wurde die Kurpfalz seine neue Heimat, wo er als Hofmaler des Kurfürsten Carl Theodor in Mannheim tätig war. Verena von Grabmayr zeichnet ein sorgfältiges Bild von Leben und Werk des Künstlers und gibt ein Verzeichnis seines Oeuvres, von dem infolge der Kriegsereignisse leider so manches zerstört oder verschollen ist.

 

(255) Hans Katschthaler, Burg und Kirche von Hötting seit ältester Zeit. 1969.

 

256 Martin Angerer, Beda Weber. Eine typische Seelsorgergestalt des neunzehnten Jahrhunderts, mit besonderer Berücksichtigung der Liturgie. 1970. XV, 151 S., ATS 274,-

Als einer der Tiroler Abgeordneten für die deutsche Nationalversammlung im Jahr 1848 und als vielseitiger Buchautor zählte der Marienberger Benediktinerpater Beda Weber zu den bekanntesten Persönlichkeiten seiner Zeit in Tirol. Sein politisches und literarisches Schaffen ist in zahlreichen Arbeiten dargestellt und kommentiert worden. Dieses Buch beleuchtet Beda Weber erstmals in theologischer Sicht, wobei vor allem den Aspekten Seelsorge, Liturgik und Pastoralliturgie breiter Raum gegeben wird. Zur Sprache kommen etwa Webers Auffassungen in Bezug auf Seelsorge, Ordensreform, Verhältnis zu anderen Konfessionen und Fragen der Erziehung. Sie ermöglichen die genauere Konturierung eines entschiedenen Vertreters der Restaurationsbewegung im 19. Jahrhundert.

 

257 Herta Öttl, Die Ansitze von Hall in Tirol und Umgebung. (Zugleich Innsbrucker Beiträge zur Kunstgeschichte 10). 1970. 248 S., 24 Bildtaf., ATS 352,-

Bis ins ausgehende Mittelalter genoß Hall ebenso hohe Bedeutung wie das benachbarte Innsbruck. Die Zahl der Edelsitze kann sich durchaus mit jenen der Landeshauptstadt messen. Die Verfasserin verfolgt die großen Entwicklungslinien des adeligen Wohnbaues in Hall und wendet sich im Hauptteil den einzelnen Ansitzen der Stadt und ihrer Umgebung zu. Da einige Bauten bis ins Hochmittelalter zurückgehen, werden die Vorläufer der Adelssitze aus der Zeit der Spätgotik und Frührenaissance miteinbezogen. Den einzelnen Abschnitten ist aufschlußreiches Quellenmaterial (frühneuzeitliche Inventare u.a.) beigegeben. Mehrere Adelssitze konnten durch diese Arbeit neu lokalisiert, einzelne (z.B. der Turm zu Volders, Voldersperg) erstmals dargestellt werden.

 

258 Franz Heinz Hye, Die Innsbrucker Familie Weinhart im Tiroler Geistesleben (1600-1833). 1970. VIII, 183 S., 8 Bildtaf., ATS 327,-

Die Weinhart stammen aus dem schwäbisch-bairischen Raum; der Stammvater der im vorliegenden Werk beschriebenen Familie, Dr. med. Paul Weinhart der Ältere, kam um 1600 nach Innsbruck, wo er seit 1606 am landesfürstlichen Hof zu finden ist. In den folgenden zwei Jahrhunderten läßt sich die Enwticklung verschiedener Bereiche des geistlichen Lebens in Tirol gerade am Beispiel der Familie Weinhart anschaulich verfolgen. Durch ihren Beruf und ihre Interessen sind mehrere Familienmitglieder zu repräsentativen Zeugen der geistigen Strömungen dieser Zeitspanne geworden. Ihre Biographien spiegeln adeliges Leben, gelehrte Bildung und geistige Leistung im Tirol des 17. und 18. Jahrhunderts.

 

(259) Berthold Waldstein-Wartenberg, Geschichte der Grafen Arco im Mittelalter. Von der Edelfreiheit zur Reichsunmittelbarkeit. 1971.

 

(260) Hans Mair, Fügen und Fügenberg. Eine Häuser- und Höfegeschichte. 1971.

 

261 Josefine Benigni, Wortschatz und Lautgebung der Innsbrucker Stadtmundart im Wandel dreier Generationen. 1971. XII, 153 S., ATS 380,-

Daß sich der Tiroler Dialekt gerade im städtischen Bereich in einem relativ kleinen zeitlichen Rahmen beachtlich verändert, dokumentiert diese Arbeit: Äußerer Einfluß, etwa der Fremdenverkehr, aber auch soziale Struktur und Altersschichten beeinflussen Wandel und Vielfalt der sprachlichen Gestaltung.

Anhand von 1700 Einzelausdrücken werden die einzelnen sprachlichen Schichten der Innsbrucker Stadtmundart voneinander differenziert, wobei Unterschiede nicht nur zwischen den Geschlechtern, sondern auch etwa zwischen Stadtvierteln auftreten. Das abschließende Wortregister verzeichnet zum Teil Ausdrücke, die nicht einmal Josef Schatz im "Wörterbuch der Tiroler Mundarten" (Schlern-Schriften 119 und 120) anführt.

 

262 Hanns Bachmann, Das Buch von Kramsach. 1972. 452 S., 16 Bildtaf., 1 Falttaf., ATS 684,-

Die im 16. Jahrhundert errichtete Glashütte hat Kramsach im Unterinntal weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt gemacht. Dieses Heimatbuch führt in den Lebensraum und die historische Entwicklung der Gemeinde bis in die Gegenwart ein. In über zwanzig Beiträgen namhafter Autoren werden Siedlung und Wirtschaft, Höfe- und Familiengeschichte, Kirchen-, Religions- und Kunstgeschichte eingehend behandelt. Ein weiterer Abschnitt gilt bedeutenden Persönlichkeiten aus Kramsach und den Gefallenen und Vermißten der beiden Weltkriege. Die einzelnen Beiträge sind mit einer Fülle ergänzenden Bildmaterials sowie mit Karten, Tabellen, Zeichnungen und wertvollen Verweisen auf weiterführende Spezialliteratur ausgestattet.

 

263 Gisela Winkler, Bevölkerungsgeographische Untersuchungen im Martelltal. 1973. 128 S. mit 1 Karte, 63 Tab., 46 Fig., ATS 278,-

In der rund tausend Einwohner zählenden Gemeinde Martell, einer klar umgrenzten Talschaft des mittleren Vinschgaus, hat die Verfasserin etwa 19.000 Eintragungen über Heiraten, Geburten und Sterbefälle aus den Kirchenbüchern in eine genealogische Reihung gebracht, die sich von der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts bis in die Gegenwart spannt. Diese Quelle bildet die Grundlage für die statistischen Untersuchungen: Die Entwicklung von Eheschließungen, Geburten und Sterblichkeit wird eingehend dargestellt, ihre jahreszeitliche Verteilung aufgeschlüsselt. Ein eigener Abschnitt gilt den Heiratskreisen und der Binnenwanderung. Das Martelltal ist durch diese Arbeit zu einer der bevölkerungsgeographisch bestuntersuchten Talschaften des Alpenraums geworden.

 

264 Franz Caramelle, Festschrift für Landeskonservator Dr. Johanna Gritsch. Anläßlich der Vollendung des 60. Lebensjahres dargebracht von Kollegen, Freunden, Schülern und dem Verlag. 1973. 295 S., 1 Faltkarte, 65 Bildtaf., ATS 588,-

Die 24 reich bebilderten Beiträge dieses Sammelbandes behandeln Themen der Tiroler Kunstgeschichte, Geschichte und Denkmalpflege. Der Bogen ist dabei so weit gespannt, daß er nicht nur vom Hochmittelalter bis in die neueste Zeit reicht, sondern auch Gebiete von lokalgeschichtlicher und von überregionaler Bedeutung umfaßt und neben wertvollen stilkritischen und restauratorischen Arbeiten hochinteressante Beiträge aus den Bereichen Heraldik, Epitaphik, Burgenkunde und Tiroler Kulturgeschichte bringt. Unter den Themen: Zur Entstehung der Kirche und ihres Quellheiligtums in Mehrn bei Brixlegg (Hanns Bachmann); Vinschgauer Miszellen aus dem Bischofs-Archiv in Chur (Karl Schadelbauer); Der "Codex Brandis" als Quelle burgenkundlicher Forschung in Tirol (Oswald Trapp).

 

265 Hanns Bachmann, Das Mirakelbuch der Wallfahrtskirche Mariastein in Tirol als Quelle zur Kulturgeschichte (1648-1742). 1973. 208 S., 2 Bildtaf., 2 Farbtaf., 1 Faltkarte. ISBN 3-7030-0002-3. ATS 480,-/DEM 68,-

Die Unterinntaler Burg Stein, heute Mariastein, wurde im 14. Jahrhundert von den Freundsbergern errichtet. Die späteren Besitzer, die Herren von Ebbs, dürften jene kunstvolle Marienstatue aus dem 15. Jahrhundert auf die Feste gebracht haben, die bald ein Kristallisationspunkt der Wallfahrt des Tiroler Unterlandes war. Anfang des 17. Jahrhunderts wurde der Kaplan der Burgkapelle beauftragt, die "Wunderzeichen", die sich in der Kapelle ereigneten, aufzuschreiben. Die Mirakelberichte füllten schließlich drei Bände, von denen einer (1678-1742) noch erhalten ist. Hanns Bachmann führt in diese bemerkenswerte Geschichtsquelle ein, die durch den Spiegel des religiösen Denkens einer bäuerlichen Welt in bewegende Zeitereignisse, wundersame Begebenheiten, Unglücksfälle, Katastrophen und die sanitären Verhältnisse Einblick gibt.

 

266 Georg Reitter, Sankt Chrysanthen. Das alte Wallfahrtsheiligtum in Osttirol und seine europäischen Kulturzusammenhänge. 1976. 239 S., 16 Bildttaf., 1 Farbtaf., ISBN 3-7030-0030-9. ATS 480,-/DEM 68,-

Die Filial- und Wallfahrtskirche Sankt Chrysanthen liegt auf einer Felskuppe oberhalb von Nörsach in Osttirol. Der kleine Sakralbau birgt eine ungeahnte Fülle volkskundlicher und kunsthistorischer Kostbarkeiten, darunter Votivtafeln aus vier Jahrhunderten, die der Verfasser eingehend behandelt. Auch das längere Zeit verschollene Original der Weiheurkunde des berühmten Paolo Santonio aus dem Jahr 1485 konnte für diese Arbeit wieder herangezogen werden. Seinen Ausführungen zur geographischen Lage, historischen Entwicklung und kunstgeschichtlichen Bedeutung schließt der Verfasser tiefschürfende Untersuchungen zur Wallfahrt und zur Chrysanthus-Daria Verehrung an.

 

267 Josef Weingartner, Im Dienste der Musen. Briefwechsel mit Josef Garber. Mit einer einleitenden Biographie. 1978. 298 S., 2 Bildtaf., ISBN 3-7030-0058-9. ATS 380,-/DEM 54,-

Ihre Freundschaft begann 1903 im Brixner Priesterseminar und wurde durch das gemeinsame Theologiestudium und die folgende, vorwiegend der Kunstgeschichte geltende Weiterbildung in Wien gefestigt. Beruflich folgte der Meraner Josef Garber (1883-1933) dem aus Dölsach in Osttirol stammenden Josef Weingartner (1885-1957) in dessen Tätigkeit als Sekretär des Innsbrucker Denkmalamtes, als Leiter der Außenstelle des Denkmalamtes in Bozen und als Generalkonservator des Staatsdenkmalamtes in Wien nach. Der fast dreißig Jahre umspannende Briefwechsel (1906-1933) der beiden Priester ist ein aufschlußreiches Zeitbild des wissenschaftlichen und kulturellen Lebens Tirols, er spiegelt aber auch die umwälzenden politischen Ereignisse in Tirol und Österreich wider.

 

268 Siegfried Krezdorn, Burg Klamm in Tirol. Ihre Geschichte und Lebensbilder bedeutender Burgbesitzer. Mit einem Beitrag von Fritz Steinegger: Die zwei ältesten Güterverzeichnisse von Burg Klamm. 1979. 118 S., 12 Bildtaf., ISBN 3-7030-0071-6. ATS 228,-/DEM 32,-

Die wechselvolle Geschichte der wehrhaften Burg auf dem Mieminger Plateau beginnt in der Stauferzeit. Der erste Bewohner wird 1260 urkundlich genannt. Als Nachfolger im lehensweisen Besitz scheinen die Mülser und die Starkenberger auf, ehe landesfürstliche Pfleger und später Pfandherrn (unter ihnen Wilhelm Bienner, Kanzler von Tirol) die Burg bewohnen. Im Jahr 1674 verkauft Kaiser Leopold die Herrschaft St. Petersberg mit Burg Klamm an die Grafen von Clary-Aldringen, die die Feste kurz darauf an den oberösterreichischen Kanzler Freiherr Christoph Raßler von Gamerschwang veräußern. Von diesem geht sie in bürgerliche Hand (Familie Hirn) und 1954 an die rheinische Industriellenfamilie Hünnebeck über, die das verfallene Bauwerk restaurieren läßt. Dieses Buch schildert die 700jährige Geschichte der Burg und ihrer bekanntesten Bewohner.

 

269 Margarete Köfler, Silvia Caramelle, Die beiden Frauen des Erzherzogs Sigmund von Österreich-Tirol. 1982. 251 S., 9 Bildtaf. ISBN 3-7030-0081-3. ATS 380,-/DEM 54,-

Ihr "geliebter Gemahl", Sigmund der Münzreiche, war über fünfzig Jahre lang (1439-1490) Landesfürst von Tirol, ein Mentor der Münzreform, erster Nutznießer der reichen Bergschätze, nostalgischer Burgenbauer und unberechenbarer Politiker. Eleonore, die gebildete, selbstbewußt handelnde Tochter des schottischen Königs Jakob und die eher passive Katharina von Sachsen, die dem Witwer Sigmund als 16jähriges Mädchen angetraut wurde, standen an der Seite eines Mannes, der im öffentlichen und privaten Leben einen ausgeprägten Hang zu Vergnügung und Unterhaltung zeigte. Die Beziehung der beiden Frauen zu ihrem Ehegatten war durch Anstand, Konvention und Repräsentationspflichten geregelt; die große Kinderschar des Fürsten entsproß außerehelichen Verhältnissen.

 

270 Richard Schober, Die Tiroler Frage auf der Friedenskonferenz von Saint Germain. 1982. 606 S., 15 Bildtaf., brosch. ISBN 3-7030-0102-X. Geb. ATS 760,-/DEM 108, brosch. ATS 680,-/DEM 97,-

Richard Schober zeichnet nach langjährigem, intensivem Quellenstudium ein neues, vom bisherigen stark abweichendes Bild des Tiroler Kampfes um den Verbleib Südtirols bei Österreich und eröffnet neue Eindrücke in die innere Dialektik der österreichischen Außenpolitik zur Zeit der Friedenskonferenz. Das Kernstück des Buches ist der Tiroler Delegation in Paris gewidmet. Das im Anhang erstmals veröffentlichte Tagebuch des Tiroler Delegierten in Saint Germain, Dr. Franz Schumacher, gibt Einblick in die internsten Vorgänge innerhalb der österreichischen Delegation in Paris und insbesondere in das hoffnungslose Ringen um Südtirol.

 

271 Hans Schuhladen, Die Nikolausspiele des Alpenraumes. Ein Beitrag zur Volksschauspielforschung. 1984. 259 S., 16 Bildtaf., ISBN 3-7030-0120-8. ATS 380,-/DEM 54,-

Nikolausspiele gehören zu den langlebigsten und buntesten Spielen der einstmals so reichen Volksschauspiellandschaften des Alpenraums. Durch ein breitangelegtes Heranziehen von Archivalien, den Rückgriff auf wiederaufgefundene oder neu zugänglich gemachte Spieltexte und durch Feldforschung in Orten mit lebendiger oder jüngst erloschener Tradition konnte Hans Schuladen 59 Spielorte in Nordtirol, 73 in Südtirol und zwanzig in der Steiermark ausmachen. Intention, Typologie, regionale Verbreitung und Wandel der Nikolausspiele werden eingehend untersucht. Der Leser wird mit einer Form religiöser Unterweisung bekannt, die lange Zeit am Rande des barocken Schul- und Bekehrungstheaters existiert und dabei zur anschaulichen Volksbelehrung gezählt hat.

 

272 Hans Hochenegg, Bruderschaften und ähnliche religiöse Vereinigungen in Deutschtirol bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. 1984. 240 S. mit 75 Abb., ISBN 3-7030-0135-6. ATS 380,-/DEM 54,-

Dieses reich bebilderte Buch ist ein wichtiges Nachschlagewerk zur religiösen Volkskunde Tirols: Es verzeichnet und beschreibt rund 1800 vom Hochmittelalter bis um 1900 bestehende oder nachweisbare Bündnisse zur Vertiefung des religiösen Lebens und zur Pflege der Nächstenliebe. Aus Sorge um das Seelenheil entstanden, erfreuten sich die Bruderschaften früh großen Zulaufs und verzeichneten zum Teil mehrere tausend Mitglieder. In der Namengebung spiegelt sich mosaikartig so manches an religiösem Zeitgeist wider. Die Bruderschaftsdiplome, häufig mit einem Kupferstich geschmückt, sind von kunst- und kulturgeschichtlichem Wert, und, wenn das Ortsbild eingesetzt ist, auch einzigartige Belege zur lokalgeschichtlichen Forschung.

 

273 Viktor Schemfil, Die Kämpfe am Monte Piano und im Cristallo-Gebiet (Südtiroler Dolomiten) 1915-1917. Verfaßt auf Grund österreichischer Kriegsakten, Schilderungen von Mitkämpfern und italienischer kriegsgeschichtlicher Werke. 3. Aufl. 1998. 224 S., 28 Bildtaf., ISBN 3-7030-0323-5. ATS 380,-/DEM 54,-

Der Kampf in den Bergen der Südfront ist eines der wichtigsten und interessantesten Kapitel der Tiroler Landesgeschichte in der Zeit des ersten Weltkriegs. Durch den Kriegseintritt Italiens 1915 wird die 350 km lange Grenze vom Stilfser Joch bis Kärnten zur Kampflinie. Ehe die Kaiserjäger und Landesschützen aus Innsbruck zurückbeordert werden können, müssen Marsch-, Landsturm- und Reservebataillone zusammen mit Standschützenformationen die Tiroler Grenzberge halten. Bei den Kämpfen im Cristallo- und Drei Zinnen-Gebiet versuchen die Italiener, ins nahe Pustertal durchzubrechen. Dabei bildet der Monte Piano einen wichtigen Stützpunkt der Dolomitenfront. Kurz nach Kriegsbeginn von Tiroler Einheiten besetzt, wird er auch in schwierigsten Gefechtslagen gehalten, bis die Italiener 1917 das Gebiet räumen. (Vgl. auch Schlern-Schriften 274)

 

274 Viktor Schemfil, Die Kämpfe im Drei-Zinnen-Gebiet und am Kreuzberg in Sexten 1915-1917. Verfaßt auf Grund österreichischer Kriegsakten, Schilderungen von Mitkämpfern und italienischer kriegsgeschichtlicher Werke. 2. Aufl. 1986. 197 S., 23 Bildtaf., ISBN 3-7030-0170-4. ATS 380,-/DEM 54,-

Der Verfasser, als Regimentsadjutant der Tiroler Kaiserjäger selbst am südlichen Kriegsschauplatz, schildert die Grenzschutzvorbereitungen, die Angriffs- und Verteidigungspläne und die Kampfhandlungen im Drei Zinnen- und Kreuzberggebiet bis zum Abzug der italienischen Truppen im Herbst 1917. Neben zahlreichen anderen Episoden beleuchtet er insbesondere das tragisch verlaufene Paternkofel-Unternehmen des Sextener Bergführers Sepp Innerkofler, der mit Freunden als "fliegende Patrouille" rastlos Gipfel um Gipfel bestieg, und dort ins Blickfeld des Gegners zu gelangen suchte, um ihm den Anschein zu vermitteln, alle diese Berge seien österreichisch besetzt und gesichert. (Vgl. auch Schlern-Schriften 273)

 

275 Franz Huter, Hieronymus Leopold Bacchettoni. Professor der Anatomie und Chirurgie an der Universität Innsbruck. Ein Beitrag zur Verselbständigung der Chirurgie als Lehrfach an den Universitäten nördlich der Alpen. 1985. 62 S. mit 12 Abb., 1 Farbtaf. ISBN 3-7030-0150-X. ATS 186,-/DEM 26,-

Als Hieronymus Leopold Bacchettoni, Chirurgensohn aus umbrischer Familie, aufgrund eines kaiserlichen Beschlusses im Jahr 1735 die "Cathedra chirurgica" an der medizinischen Fakultät der Universität Innsbruck verliehen wurde, bedeutete dies ein Novum in der Geschichte der Universitäten Altösterreichs. Denn im deutschen Sprachraum nahmen sich die Hochschulen, dem romanischen Vorbild folgend, nur sehr zögernd der Chirurgenausbildung an. Auch in Innsbruck stieß die neue Chirurgielehrkanzel anfänglich auf großen Widerstand, "da die chirurgia in anatomiam einflüesse". Franz Huter vergleicht die Situation der medizinischen Fakultät in Innsbruck mit der anderer Städte und bietet so ein facettenreiches Bild aus dem Universitätsleben in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

 

276 Waldemar Grossmann, Die Innerebner. Ein altes Sarner Geschlecht. Zweiter Teil (Fortführung des Ersten Teiles von Georg Innerebner, Schlern-Schriften 76). 1984. 227 S. mit 24 Abb., 1 Falttaf. ISBN 3-7030-0139-9. ATS 380,-/DEM 54,

Die Innerebner stammen vom Hof In der Eben in Unterreinswald (Sarntal), wo als erster Vorfahre um die Mitte des 16. Jahrhunderts ein Hansen Inderöbner urkundlich greifbar ist. Zum Begründer der städtischen Linie wurde 1810 Peter Innerebner durch seine Heirat mit der Wirtin zur "Weißen Gans" in Bozen, Rosina Wiedenhofer. Waldemar Grossmann, über seine Mutter selbst mit der Familie verwandtschaftlich verbunden, resümiert, ergänzt und erweitert mit dieser Familiengeschichte die 1952 erschienene Arbeit Georg Innerebners (Schlern-Schriften 76). Er bietet neben übersichtlichen Stammtafeln eine umfassende statistische Auflistung über die Entwicklung einer Familie, die mit den verschiedensten Ländern Altösterreichs bis hin nach Böhmen und Mähren verflochten ist.

 

277 Mercedes Blaas, Die "Priesterverfolgung" der bayerischen Behörden in Tirol 1806-1809. Der Churer Bischof Karl Rudolf von Buol-Schauenstein und sein Klerus im Kampf mit den staatlichen Organen. Ein Beitrag zur Geschichte des Jahres 1809. 1986. 397 S., 16 Bildtaf. ISBN 3-7030-0171-2. ATS 580,-/DEM 83,-

Der Widerstand der Tiroler Bevölkerung gegen die bayerische Regierung, der schließlich zum Aufstand 1809 führte, entzündete sich vor allem auch an der staatlichen Kirchenpolitik seit 1806. Die Regierung ging mit einer derartigen Härte daran, die Kontrolle über die Kirche und ihre Einrichtungen auszudehnen, daß sie in schroffen Gegensatz zu Bevölkerung, Klerus und den drei in Tirol residierenden Bischöfen von Brixen, Trient und Chur geriet; die beiden Letztgenannten ließ sie 1807 wegen "Widerspenstigkeit" kurzerhand aus dem Land schaffen. Dieses Buch schildert die Folgen dieses Gewaltaktes in dem zum Bistum Chur gehörigen Tiroler Gebiet (Vinschgau, Passeiertal rechts der Passer, Teile des Burggrafenamtes mit Meran), wo in einem förmlichen Kirchenkampf siebzig Geistliche eingesperrt, zwangsversetzt, exiliert und vertrieben wurden.

 

278 Brigitte Lutz-Dollinger, Buchweizenanbau und Buchweizenbauern in Südtirol. Ein Beitrag zur Agrar- und Sozialgeographie Südtirols. 1986. 148 S. mit 37 Abb. und 68 Tab. ISBN 3-7030-0172-0. ATS 280,-/DEM 40,-

Im tirolischen Gesamturbar von 1406 wird für Eppan ein Zins in "haidnischen waiczen" erwähnt. Es ist dies der älteste bekannte Hinweis auf Buchweizenanbau in Tirol. Fast ein halbes Jahrtausend lang kommt nun dem Buchweizen in allen für den Anbau geeigneten Gebieten hohe Bedeutung zu. Bis in die Zwischenkriegszeit beherrscht er weitgehend das Bild der spätsommerlichen Agrarlandschaft zwischen Laas im Westen und dem Brunecker Becken im Osten und bestimmt - meist mit drei Gerichten am Tag - den bäuerlichen Speisezettel. Die Verfasserin geht den Ursachen für die Flächenverluste (in manchen Gebieten Südtirols 99%!) in den letzten Jahrzehnten nach und hinterfragt die mit einer rentablen Betriebsführung kaum vereinbar scheinenden Gründe für den Weiteranbau.

 

279 Tirol im Jahrhundert nach Anno Neun. Beiträge der 5. Neustifter Tagung des Südtiroler Kulturinstitutes. Hg. von Egon Kühebacher. 1986. 198 S., 12 Bildtaf., ISBN 3-7030-0176-3. ATS 340,-/DEM 48,-

Das 19. Jahrhundert brachte im politischen, kulturellen, wirtschaftlichen und religiösen Leben tiefgreifende Neuerungen, denen man sich in Tirol allerdings nur sehr zögernd öffnete. Die konservative Geisteshaltung, die das Land prägte, verklärte die Kämpfer von 1809 und schuf damit das bis heute nachwirkende Bild vom "Heldenzeitalter" Tirols. Historiker, Philologen, Kunsthistoriker und Volkskundler befassen sich mit den vielfältigen Entwicklungstendenzen, die das vorige Jahrhundert seit der bayerischen Herrschaft in Tirol kennzeichneten und leuchten einen bis heute noch wenig erforschten Zeitabschnitt der Landesgeschichte aus. Die Beiträge stammen von Michael Forcher, Johann Rainer, Johann Holzner, Gert Ammann, Meinrad Pizzinini, Helmut Reinalter, Richard Schober, Josef Gelmi, Georg Zwanowetz, Karl Ilg, Hans Grießmair und Werner Gürtler.

 

280 Die Heidin. Alpbachtaler Sagenbuch. Gesammelt und neu erzählt von Berta Margreiter. 1986. 163 S. mit 12 Abb., ISBN 3-7030-0177-1. ATS 294,-/DEM 42,-

Bereits 1966 gab Berta Margreiter im zweiten Teil des Heimatbuches von Reith bei Brixlegg 41 Sagen aus Reith und Umgebung heraus (Schlern-Schriften 186/II). Dieser Band ist vergriffen, die Herausgeberin sammelte weiter, sodaß die vorliegende Neuauflage nunmehr das gesamte Alpbachtal umfaßt und der Sagenbestand um mehr als das Doppelte angestiegen ist. Die Quellenangaben weisen eine Vielzahl von Geschichten als mündliche, bislang schriftlich nicht fixierte Überlieferung aus. Eine übersichtliche Gliederung ermöglicht dem Leser die Wahl zwischen Glockensagen, Schatzsagen, Berg- und Almsagen, Erzählungen über Feen, Zwerge, Hexen, Riesen, Teufel und Hausgeister, von geheimnisvollen Kräften, von Schuld und Sühne, von der Weihnachtszeit, aus der Pestzeit und rund um Schloß Matzen.

 

281 Brixen im Thale. 788-1988. Ein Heimatbuch. Hg. von Sebastian Posch. 1988. 391 S. mit 218 Abb. und 21 Tab., 28 Farbtaf., ISBN 3-7030-0200-X. ATS 364,-/DEM 52,-

Brixen im Thale wurde vor 1200 Jahren erstmals urkundlich erwähnt. Die Geschichte des Ortes reicht aber, wie sein vorrömischer Name erweist, um mindestens 1000 Jahre weiter zurück. Vor dem Hintergrund der naturräumlichen Gliederung und Ausstattung der Gegend schildert das Buch die Entwicklung der alt~ehrwürdigen Ur- und Mutterpfarre des Brixentales. Elf Fachleute behandeln Geschichte und Kunst, religiöses Leben und Brauchtum, Mundart, Schulwesen und Arbeitswelt sowie den wirtschaftlichen Wandel Brixens von der bäuerlichen Siedlung zu einem bedeutenden Fremdenverkehrsort. Das Buch bietet ein lebendiges und ausgewogenes Bild vom dörflichen Leben einst und jetzt und richtet sich an den heimatkundlich interessierten Leser wie den anspruchsvollen Gast.

 

282/1 Südtirol und der italienische Nationalismus. Quellenmäßig dargestellt von Walter Freiberg, hg. von Josef Fontana. 2 Teile. ISBN 3-7030-0224-7. Teil 1: Darstellung. 1989. Zweite, verbesserte Auflage 1994. 445 S. mit 37 Abb., ISBN 3-7030-0262-X. ATS 640,-/DEM 92,-

In den zwanziger Jahren nimmt der Faschismus die Italianisierung Südtirols, für das seit 1923 offiziell nur noch der Name "Alto Adige" zulässig ist, in Angriff. Sie findet ihren Höhepunkt 1939 im Plan, "die Überbleibsel der Barbareneinfälle", die sich jeder Assimilierung widersetzen, zur Auswanderung zu bewegen: Die Südtiroler haben "freie Wahl" - zwischen zwei Diktaturen, zwischen Assimilation und Abwanderung. Aufbauend auf einer Fülle von teilweise schwer einsehbarem Quellenmaterial (vgl. dazu den ergänzenden umfangreichen Band 282/2) hat Kurt Heinricher unter dem Pseudonym Walter Freiberg diese Untersuchung zum italienischen Nationalismus verfaßt, deren Schwerpunkt die zwanziger und dreißiger Jahre bilden. Josef Fontana hat das Werk überarbeitet und ergänzt.

 

282/2 Südtirol und der italienische Nationalismus. Quellenmäßig dargestellt von Walter Freiberg, hg. von Josef Fontana. Teil 2: Dokumente. 1990. 796 S., ISBN 3-7030-0225-5. ATS 840,-/DEM 120,-

"Ein hervorragendes Nachschlagewerk", schrieb die FAZ am 17. Jänner 1992 über diese Dokumentensammlung zur Zeit des Faschismus in Südtirol. Die insgesamt 367 Briefe, Akten, Gesetze, Rapporte, Verträge im originalen und vollen Wortlaut haben zur Ergänzung und Revision so mancher Position der Zeitgeschichte geführt. Ein Beispiel: Die Wiedergabe eines Berichtes Giuseppe Mastromatteis an Mussolini, in dem der Prefekt betont, daß Italien die Aussiedlung der deutschsprachigen Bevölkerung Südtirols gewollt und von Hitler verlangt habe, klärt einen bislang strittigen Punkt unter den Historikern; der berühmte Brief des deutschen Botschafters Nadolny in Rom, als "Nadolny-Plan" für eine Option in die Zeitgeschichte eingegangen, erweist sich im vollen Wortlaut als Beleg dafür, daß Italien es war, das auf die Aussiedlung der Südtiroler drängte.

 

283 Das älteste Tiroler Verfachbuch (Landgericht Meran 1468-1471). Hg. von Karl Christoph Moeser und Franz Huter. (Zugleich Acta Tirolensia 5.) 1990. 321 S., 4 Bildtaf. ISBN 3-7030-0219-0, ATS 480,-/DEM 68,-

Ist es Zufall, daß das älteste Tiroler Verfachbuch aus dem Meraner Raum kommt? Diese Edition stellt über 200 Urkundentexte aus dem "Herzraum Tirols", der alten Hauptstadt des Landes, vor. Sie entstanden während eines Zeitabschnittes von 42 Monaten und beziehen sich räumlich auf ein Gebiet, das dem Landgericht Meran (Burggrafenamt auf Tirol mit der Stadt Meran) entspricht. Ausführlich werden einleitend die Handschrift, der Schreiber und das Formular der Eintragungen vorgestellt. Eigene Abschnitte sind auch der urkundlichen Ausfertigung und deren Beglaubigung, den Rechtsparteien und dem Inhalt der Rechtsgeschäfte sowie der Bedeutung der Stadt Meran im 15. Jahrhundert gewidmet. Das Buch bietet eine Fülle von sprachlichem, rechtlichem, bevölkerungs-, wirtschafts- und sozialgeschichtlichem Material für die heimatgeschichtliche Forschung.

 

284 Karl Finsterwalder, Tiroler Familiennamenkunde. 1994 (2. Nachdruck der erw. 2. Auflage von 1978). XXXV, 567 S. ISBN 3-7030-0218-2, ATS 780,-/DEM 112,-

Im ersten, allgemeinen Teil dieses großen Standardwerkes zur Familiennamenkunde Tirols erforscht Karl Finsterwalder das sprachliche Werden der Namen, ihre Altersschichten und die kultur- und rechtshistorischen Faktoren der Namenentstehung. Der daran anschließende Abschnitt besteht aus dem eigentlichen Nachschlagewerk und enthält über 4000 Tiroler Familiennamen. Neben den Namenerklärungen werden das erste Auftreten, das Gebiet oder der Ort des heutigen Vorkommens, ein allfälliges Aufscheinen als Hofnamen sowie Belege aus den Katastern des 17. und 18. Jahrhunderts mitgeteilt. Dadurch ist diese Tiroler Familiennamenkunde auch ein Hofnamenbuch geworden. Und sie weist in manchem über Tirol hinaus, denn die Namen der Höfe und Familien zeigen vielfältigste Verwandtschaften mit denen der Nachbarländer von Graubünden bis Salzburg.

 

285-287 Karl Finsterwalder, Tiroler Ortsnamenkunde. Gesammelte Aufsätze und Arbeiten in drei Bänden. (Zugleich Forschungen zur Rechts- und Kulturgeschichte 15-17.) Hg. von Hermann M. Ölberg und Nikolaus Grass. 1990-1994. Zus. ca. 1300 S. ISBN 3-7030-0222-0.

Die dreibändige Tiroler Ortsnamenkunde veröffentlicht 138 namenkundliche Arbeiten, die Karl Finsterwalder in seiner über sechzigjährigen Forschungstätigkeit in verschiedensten Büchern, Zeitungen und Zeitschriften publiziert hat; einige werden hier erstenmals veröffentlicht. Finsterwalders Arbeitsweise ist nie von der Sprachwissenschaft allein, sondern stets auch von der Geschichte und der Geographie bestimmt - seine Namenerklärungen stehen nicht isoliert da, sie werden auf dem räumlichen Hintergrund und in ihrer Weiterentwicklung betrachtet. Band 1 enthält ein Verzeichnis sämtlicher Veröffentlichungen des Autors sowie die von ihm bearbeiteten Ortsnamenkarten aus dem Tirol-Atlas als Beilagen, Band 3 ein detailliertes Register über alle drei Bände. Damit liegt das umfassende Nachschlagewerk über die Orts- Berg- und Flurnamen Tirols vor.

 

Band 1: Gesamttirol oder mehrere Landesteile betreffende Arbeiten. 1990. XXXVI, 448 S., 2 Kartenbeil. mit 5 Karten, ISBN 3-7030-0223-9. ATS 780,-/DEM 112,-

Inhalt: Geleit- und Vorwort, Benützerhinweise. Veröffentlichungen von Karl Finsterwalder, neu bearb. von Hermann M. Ölberg: I. Ortsnamen und früh- bis spättmittelalterliche Siedlungsgeschichte (6 Beiträge). II. Vorrömisches und romanisch-deutsche Berührungen (9 Beiträge). III. Aus der deutschen Namenschicht (21 Beiträge). Dem Werk sind folgende Karten aus dem Tirol-Atlas (G6-G9) beigegeben: Die Sprachschichten in den Ortsnamen Tirols. Die Sprachschichten in den Talnamen Tirols. Siedlungsnamen auf -ing in Tirol. Zeit der Eindeutschung der Tiroler Örtlichkeitsnamen. Älteste deutsche Umformung und andere Sprachmerkmale an den Ortsnamen Tirols.

 

Band 2: Einzelne Landesteile betreffende Arbeiten. Inntal und Zillertal. 1990. S. XII, 449-926. ISBN 3-7030-0229-8. ATS 780,-/DEM 112,-

Inhalt: IV. Unterinntal (15 Beiträge). V. Zillertal (5 Beiträge). VI. Mittleres Inntal zwischen Brandenberger Ache (Ostgrenze) und der Melach, Fluß des Sellrains (Westgrenze), mit Innsbruck, Achental und Wipptal (25 Beiträge). VII. Oberinntal mit Wettersteingruppe, Ötztal, Paznaun und Stanzertal (21 Beiträge).

 

Band 3: Einzelne Landesteile betreffende Arbeiten: Südtirol und Außerfern. 1995. S. XII, 927- 1293. ISBN 3-7030-0279-4. ATS 780,-/DEM 112,-

Inhalt: VIII. Südtirol: Pustertal, Eisacktal, Vinschgau-Etschtal (von Mals bis Salurn) (33 Beiträge). IX. Außerfern (3 Beiträge). X. Verzeichnis der Orte, Historisches Register, Register zur Sprache und Grammatik, Verzeichnisse vorrömisch-alpiner, keltischer, langobardischer und althochdeutscher Wörter und Namen, die in den Bänden 1-3 behandelt wurden.

 

288 Christian Fornwagner, Geschichte der Herren von Freundsberg in Tirol von ihren Anfängen im 12. Jahrhundert bis 1295. 1992. 243 S., 10 Bildtaf. ISBN 3-7030-0242-5, ATS 380,-/DEM 54,-

Georg I. von Frundsberg (1473-1528), der berühmte Landsknechtführer Kaiser Maximilians, ist dem Historiker ein Begriff. Aber über die Geschichte seiner Tiroler Vorfahren vor ihrer Auswanderung in das schwäbische Mindelheim (1467) weiß man wenig. Waren sie Einheimische? Wie läßt sich ihr Grundbesitz eruieren, wenn kein Urbar vorhanden ist? Seit wann gibt es Hinweise auf richterliche Befugnisse und Vogteirechte? Wer gehörte zur ritterlichen Mannschaft des Geschlechtes? Auch die Genealogie läßt viele Fragen offen. Dabei gehören die Herren von Freundsberg in die vordere Reihe der landesfürstlichen Ministerialen Tirols. Kein Geschlecht nördlich des Brenners gründete so viele Burgen wie sie, in Südtirol waren nur die Montalbaner gründungsfreudiger. Fornwagner verfolgt die Spuren der Freundsberger seit ihrem ersten urkundlichen Auftauchen.

 

289 Hannes Obermair, Die Urkunden des Dekanatsarchives Neumarkt (Südtirol) 1297-1841. 1993. 240 S., 16 Bildtaf. ISBN 3-7030-0261-1, ATS 380,-/DEM 54,-

Dieses Buch stellt 150 Dokumente des 13. bis 19. Jahrhunderts aus dem Kirchenarchiv Neumarkt im Bozner Unterland vor. Im Vordergrund stehen - der niederorganisierten Grundherrschaft der Neumarkter Kirche entsprechend - für das Spätmittelalter typische Urkundengattungen wie Leihe- und Stiftungsurkunden, erb- und ehegüterrechtliche Akte, Schuld- und Gerichtsurkunden. Dieses Dominieren von zivil-, insbesondere immobiliarrechtlichen Akten eröffnet einen guten Einblick in "gelebtes Recht" und überschreitet dadurch den rein lokalen Bereich. Die urkundengeschichtlichen Besonderheiten des Untersuchungsgebietes mit seinem Nebeneinander von süd- und nordalpinen Rechtstraditionen sind typisch für den geschichtlichen Werdegang des ehemaligen nördlichen Trienter Bistumsgebiets im Spannungsfeld des tirolisch-tridentinischen Kondominiums.

 

290 Fastnachtspiel - Commedia dell'arte. Gemeinsamkeiten - Gegensätze. Akten des 1. Symposiums der Sterzinger Osterspiele (31.3.-3.4.1991). Hg. im Auftrag des Vigil-Raber-Kuratoriums Sterzing von Max Siller. 1992. 199 S., 16 Bildtaf. ISBN 3-7030-0247-6, ATS 480,-/DEM 68,-

Dieser Sammelband bietet zunächst eine Begriffsbestimmung der "Commedia dell'arte" einerseits (W. Krömer) und einen Überblick über den gegenwärtigen Forschungsstand zum Themenbereich Fastnacht und Fastnachtspiel aus volkskundlicher und literarhistorischer Sicht (D.-R. Moser). Ausführlich kommen dann das vor allem vom Jesuitenorden gepflegte, in der Forschung eher stiefmütterlich behandelte "neuzeitliche Fastnachtspiel" des 17. und 18. Jahrhunderts (A. Köhler) sowie besondere Aspekte (komische Szenen) in den geistlichen Tiroler Spielen dieser Zeit (E. Hastaba) zur Sprache. Zwei Beiträge befassen sich mit dem von Vigil Raber aufgezeichneten Fastnachtspiel "der scheissennd" (M. Siller), und überraschende Ergebnisse bringt der Vergleich zweier norditalienischer Lustspiele mit dem deutschen Fastnachtspiel (F. Delbono).

 

291 Erika Kustatscher, Die Staffler von Siffian. Eine Rittner Familie zwischen Bauerntum und Bürgerlichkeit (1334-1914). 1992. 316 S., 13 Bildtaf. ISBN 3-7030-0251-4, ATS 540,-/DEM 78,-

Die Staffler, Ende des 18. Jahrhunderts vom Ritten nach Bozen zugezogen, gehören zu den bekanntesten Geschlechtern der Stadt. Die Familie, Besitzerin der traditionsreichen Hotels "Laurin" und "Greif", ist durch ihre außerordentliche unternehmerische Tätigkeit im Hotelwesen ein Begriff. Genealogisch läßt sich diese Linie der Staffler bis ins späte Mittelalter zurückführen. Durch Jahrhunderts spielte sie als Rittner Bauerngeschlecht in ihrem engeren Wirkungskreis eine hervorragende Rolle, ehe mit der Übersiedlung nach Bozen und der gastronomischen Tätigkeit die Grundlagen für den bürgerlichen Aufstieg geschaffen wurden. Erika Kustatscher hat das soziale, wirtschaftliche und kulturelle Umfeld in einem bislang in der genealogischen Forschung noch nie dagewesenen Ausmaß in die Familiengeschichte miteinbezogen.

 

292 Jakob Philipp Fallmerayer. Wissenschaftler - Politiker - Schriftsteller. Hg. von Eugen Thurnher. 1993. 209 S., 1 Farbtaf. ISBN 3-7030-0258-1. ATS 480,-/DEM 68,-

Jakob Philipp Fallmerayer, 1790 im Weiler Pairdorf bei Brixen geboren, 1826 Professor für Universalgeschichte an der Universität Landshut und seit 1834 in München tätig, hielt mit Sätzen wie: "Das Geschlecht der Hellenen ist in Europa ausgerottet" die Fachwelt seiner Zeit in Atem. Fallmerayers literarischen Ruhm begründeten die Beschreibungen seiner großen Orient-Reisen, die in der "Augsburger Allgemeinen Zeitung" erschienen. Auch politisch war Fallmerayer aktiv: Er wurde 1848 als Abgeordneter für die deutsche Nationalversammlung nach Frankfurt gewählt. Fachleute aus Deutschland und Österreich unterziehen das Erbe Fallmerayers einer Bestandsaufnahme und versuchen eine kritische Interpretation seiner wissenschaftlichen, literarischen und politischen Leistungen. Mit einer Auflistung der Fallmerayer-Bestände im Ferdinandeum!

 

293 Osterspiele. Texte und Musik. Akten des 2. Symposiums der Sterzinger Osterspiele (12.4.-16.4.1992). Hg. im Auftrag des Vigil-Raber-Kuratoriums von Max Siller. 1993. 240 S., 4 Bildtaf. ISBN 3-7030-0263-8. ATS 480,-/DEM 68,-

Fachleute aus Österreich, Italien, Deutschland und Holland zeigen Trends und Tendenzen in der Passionsspiel-Forschung auf und stellen die neuesten Ergebnisse ihrer Arbeit auf diesem Bereich vor. Dabei rücken kontrastive Aspekte (Osterspiel - Osterpredigt - Osterfeier - Passionsspiel) in den Vordergrund. Von besonderem Interesse für die deutsche Spielforschung ist der Blick nach Italien, wo im Hoch- und Spätmittelalter die mit den deutschen geistlichen Spielen vergleichbare Tradition der "Laude" und "Sacre Rappresentazioni" blühte. Einen weiteren Schwerpunkt des Bandes bilden die geistlichen Spiele Tirols. Auch der Musik der Spiele wurde besondere Aufmerksamkeit zugewendet. Der vorliegende Band enthält auch die Ergänzungsliste zum Katalog der deutschsprachigen geistlichen Spiele und Marienklagen des Mittelalters von Rolf Bergmann.

 

294 Ludwig Tavernier, Der Dombezirk von Brixen im Mittelalter. Bauhistorische Studien zur Gestalt, Funktion und Bedeutung. Erscheint 1996. 340 S. mit 116 Bildtaf., 3 Kartenbeilagen. ISBN 3-7030-0266-2. ATS 680,-/DEM 98,-

Erstmals wird in diesem Buch die bauhistorische Entwicklung der Bischofskirche, der Liebfrauen- und Johanneskapelle sowie des Kreuzgangs und der angrenzenden Gebäude für Bischof und Kleriker dargestellt. Auf der Grundlage einer kritischen Auswertung der schriftlichen und bildlichen Überlieferungen sowie der Analyse des heutigen Baubestandes werden die einzelnen Bauperioden vom 10. bis ins frühe 16., teilweise bis ins 18. Jahrhundert rekonstruiert, architekturgeschichtliche Einflüsse aufgedeckt, Funktionszusammenhänge und wechselnde Bautennutzungen geklärt. Ikonologische Untersuchungen verfolgen erstmals die Frage, inwieweit die mittelalterlichen Bauten von Brixen von den Zeitgenossen als Ausdrucksform geschichtlicher, politischer oder symbolischer Bedeutung wahrgenommen wurden.

 

295 Das Elsaß und Tirol an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit. Sieben Vorträge, hg. und eingeleitet von Eugen Thurnher. 1994. 91 S. ISBN 3-7030-0267-0. ATS 340,-/DEM 48,-

Tirol und das Elsaß - zwei Grenzlande, die ihrer Natur und ihrer Geschichte nach viel Gemeinsames, aber auch manche Gegensätze aufweisen. 285 Jahre lang (1363-1648) wurde das Oberelsaß von Tirol aus verwaltet. Mitten in diesem Zeitabschnitt, genauer gesagt, an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit, erleben das Elsaß und Tirol eine kulturelle Blüte. Der vorliegende Band beschäftigt sich mit der Geschichte der beiden Länder im Mittelalter (Josef Riedmann) und den Beziehungen der Habsburger zum Elsaß (Johann Rainer), mit Vertretern der mittelhochdeutschen und frühneuzeitlichen Literatur aus dem Elsaß: Gottfried von Straßburg (Alois Wolf), Georg Wickram (Achim Masser) und Geiler von Kaysersberg (Dietz-Rüdiger Moser), mit den Gottesfreunden am Oberrhein (Francis Rapp) sowie mit Sprachgrenzen in Tirol (Guntram A. Plangg).

 

296-298 Hermann Wopfner, Bergbauernbuch. Von Arbeit und Leben des Tiroler Bergbauern. In drei Bänden hg. von Nikolaus Grass unter Mitarbeit von Dietrich Thaler. Erscheint zugleich in der Reihe "Tiroler Wirtschaftsstudien" (47-49).

 

Band 1: Siedlungs- und Bevölkerungsgeschichte. 1995. Neudruck der 1951-1960 erschienenen ersten drei Lieferungen, XXV, 737 S., 40 Bildtaf. mit 107 Abb. ISBN 3-7030-0275-1. ATS 780,-/DEM 112,-

I. Hauptstück: Wie der Tiroler Bauer seine Heimat gewonnen hat - II. Von Teilung der Güter und Übervölkerung - III. Von der Freiheit des Tiroler Bauern und ihren Grundlagen.

 

Band 2: Kultur, Gemeinwesen und Niedergang. 1995. V, 500 S., 32 Bildtaf. mit 63 Abb. ISBN 3-7030-0276-X. ATS 780,-/DEM 112,-

IV. Volkstum und bäuerliche Kultur - V. Von der "Gemain" und der Gemeinde - VI. Vom Siechtum des Bergbauerntums.

 

Band 3: Wirtschaftliches Leben. 1997. 735 S., 44 Bildtaf. mit 86 Abb. ISBN 3-7030-0277-8. ATS 780,-/DEM 112,-

VII. Wirtschaftsführung und wirtschaftliches Denken des Bauern im Laufe der Jahrhunderte (wirtschaftsgeschichtliche Übersicht) - VIII. Vom Ackerbau in alter und neuer Zeit - IX. Von Viehzucht und Milchwirtschaft in alter und neuer Zeit - X. Von Heimweide und Wiese - XI. Von der Almwirtschaft - XII. Wald und Bergbauer.

 

Seit den zwanziger Jahren hat der Innsbrucker Historiker und Volkskundler Hermann Wopfner (1876-1963) planmäßig die Tiroler Täler im Norden, Süden und Osten des Landes durchwandert - mit einem Notizblock, einem Fotoapparat und einer Vielzahl schwerer Fotoplatten - und die Lebensformen der Tiroler Bergbauern erkundet. Er hat eine Welt festgehalten, die Tirol jahrhundertelang geprägt hatte und die nun allmählich und unwiderruflich verlorenging. Die Ergebnisse seiner Wanderungen hat Wopfner im Bergbauernbuch zusammengefaßt. Es wurde sein Hauptwerk, an dem er jahrzehntelang arbeitete. Zu seinen Lebzeiten erschienen aber nur drei der ursprünglich geplanten elf Lieferungen. Sie wurden nun als Band 1 neu aufgelegt. Die Bände 2 und 3 enthalten den bislang unveröffentlichten Teil der Forschungen. Mit rund 2000 Seiten und über 250 großteils von Hermann Wopfner selbst aufgenommenen historischen Bilddokumenten ist das dreibändige Werk die detaillierteste und umfassendste Darstellung über das Leben des Tiroler Bergbauern.

 

(299) Sagen, Bräuche und Geschichten aus dem Brixental und seiner näheren Umgebung. Gesammelt und niedergeschrieben von Anton Schipflinger, zusammengestellt und hg. von Franz Traxler. 1995.

 

300 Franz Huter, Aufsätze zur Geschichte Tirols. Hg. von Josef Riedmann und Marjan Cescutti. Erscheint 1997. Ca.450 S.

Franz Huter gilt als einer der bedeutendsten Historiker Tirols. Sein Tiroler Urkundenbuch, in dem er 1937-1957 in drei Bänden die Urkunden zur Geschichte des deutschen Etschlandes und des Vintschgaus bis zum Jahr 1253 herausbrachte, wurde zum maßgeblichen Quellenwerk der Tiroler Geschichtsforschung. Huter zeichnete auch über ein Vierteljahrhundert für die Herausgabe der "Schlern-Schriften" verantwortlich und eröffnete in dieser Funktion neben bekannten Fachleuten auch vielen jungen Historikern die Möglichkeit, ihre Forschungen einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen. Die Nachfolger Huters in der Leitung der Schriftenreihe, Josef Riedmann und Marjan Cescutti, möchten mit dem vorliegenden Band ein Zeichen des Dankes und der Anerkennung für dieses Wirken setzen, indem sie seine Beiträge zur Geschichte Tirols, die in nicht mehr erhältlichen oder nur schwer greifbaren Zeitschriften, Festschriften und Sammelbänden erschienen sind, dem Leser wieder zugänglich machen.

 

 

Bücher 301 bis

(c) Michael H Weber 2000